Selbsterkenntnis

So, ich bin ja jemand, der gerne alles benennt und in Schubladen steckt. Ich weiß, ganz schlechte Angewohnheit, aber ich wende sie auch hauptsächlich auf mich selbst an und nicht so sehr auf andere – versprochen.

Normalerweise würde ich mich niemals als spontan bezeichnen. Wenn du mich treffen willst, dann bitte per Antrag in dreifacher Durchschrift und mindestens eine Woche vorher.

Aber ich habe gerade festgestellt, eigentlich stimmt das gar nicht, ich bin spontan, ich will nur einfach nicht. All dieses “ja, lass mal nächste Woche schauen” hat nichts damit zu tun, dass ich es nicht auch heute tun könnte, sondern, dass ich normalerweise einfach keinen Bock habe, irgendwas mit anderen Leuten zu machen und es auf diese Weise vor mir her schiebe.

Eigentlich ist das eine echt dumme Angewohnheit, denn

  1. hätte ich es sonst schnell hinter mir, wenn es wirklich ätzend ist
  2. müsste ich mich dann nicht 2 Wochen lang immer wieder über diesen Termin ärgern, an dem es dann doch passiert

Tja, mal sehen, ob ich das ändern kann und endlich einfach nein sagen, wenn ich keine Lust habe. (Rechne mir keine hohen Chancen aus – das mit den nein sagen lief noch nie gut)

Anstrengend wird es halt, wenn Freunde es ganz toll finden, Dinge gemeinsam zu tun, die ich albern finde, wie nebeneinander zu sitzen und immer nacheinander ein paar Minuten das Adventure auf der Wii weiter zu spielen, während der andere zuschaut.

Und an alle, die sich jetzt fragen, ob ich immer total genervt und angekotzt neben ihnen sitze, wenn wir zusammen sind: es gibt auch Tage, wo es mir tatsächlich Spaß macht, etwas zu unternehmen und/oder unter Menschen zu sein.

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