Tschüss 2015, Hallo 2016

So, wieder ist ein Jahr rum. Ich wünsche euch, dass 2016 einfach großartig wird und eure Ziele und Wünsche erreicht werden.

Ich hatte ja beim letzten Jahreswechsel das Gefühl, dass 2015 MEIN Jahr würde. War es dann aber nicht. Ich habe nichts von dem erreicht, was ich mir vorgenommen hatte und dümple in den meisten Bereichen meines Lebens noch genau da rum, wo ich vor einem Jahr auch schon war. Aber das Jahr als solches war deutlich besser, als die beiden vorherigen. Nur, dass mein Begleiter der letzten 15 Jahre gestorben ist, war natürlich ein Tiefpunkt. Tiger, du fehlst mir!

Und wie jedes Jahr sitze ich hier vor meinem Blog und denke darüber nach, wie es weitergehen wird. Die erste Jahreshälfte ’15 hatte immerhin >20 Einträge. Die beiden Serien (Bücher und Musik) haben funktioniert, weil sie mir einen Anstoß gegeben haben. Ich nutze die Gelegenheit mal, euch von meinem “kreativen” Schreibprozess zu erzählen:

  1. Ich habe eine konkrete Idee: Ich weiß, was das Thema ist und ich weiß, was ich dafür formulieren will. Das geht soweit, dass ich abends im Bett den ausformulierten Text im Kopf habe. Leider nicht auf Papier, aber dann denke ich tatsächlich nicht mehr über das Thema nach, sondern meine Gedanken werden von selber zu einem strukturierten Text. So etwas dann zu Papier (Monitor) zu bringen ist nur noch Fleißarbeit. Das ist der Idealfall; der Text ist da, ich muss nur noch tippen. Und da ich grundlegend ganz gut schreiben kann, ist das dann ein No-Brainer und fix erledigt. Das betrifft Geschichten, Einträge und spezielle Mails, passiert nur leider so gut wie nie 🙁 (Wobei das auch sein Gutes hat, denn im Bett zu liegen und einen fertig formulierten Text im Kopf zu haben, ist nicht schlaffördernd, weil das dann ja auch mit dem Drang verbunden ist, den Text jetzt so perfekt und fertig, wie er ist, auch aufzuschreiben.)
  2. Ich habe ein Thema: Wenn ich Glück habe, habe ich zumindest ein konretes Thema und kann mir dafür etwas aus den Fingern saugen. Das ist dann aber tatsächlich Arbeit, da ich mir überlegen muss, was ich denn dazu schreiben kann und will. In der Regel führt das aber früher oder später doch zu einem Text. Für den Blog gesprochen sind das Einträge, die als Draft herumliegen und immer wieder bearbeitet werden, bis ich zufrieden bin und sie veröffentliche. Für die meisten Fälle ist das wohl der Standard. Ein Thema, was halt erstmal ausformuliert werden muss.
  3. Ich habe eine vage Idee: Das sind die schlimmsten Sachen. Und die sind auch wirklich seltsam. Manchmal habe ich eine grundlegende Idee, über was ich schreiben will, schaffe es dann aber nicht, darüber nachzudenken und etwas daraus zu formulieren. Gefühlt ist das, als wären das zwei gleichpolige Magnete in meinem Kopf, sodass die Ausarbeitung der Idee immer wieder ausweicht und ich einfach nicht drüber nachdenken kann. Klingt strange, ist aber so. Da muss ich (wenn es mir wichtig ist) wirklich dran bleiben und Stückchen für Stückchen zusammen setzen. Das betrifft in der Regel Geschichten. Für eine habe ich schon alle Überschriften der einzelnen Teile, die auch mehr oder weniger den Inhalt beschreiben, aber die wirklichen Texte und die Ausarbeitung des Ganzen weicht mir aus und will sich nicht fassen lassen :(. Im Blog sind das oft tiefgründige Themen. Ich habe einen sehr langen Eintrag über Feminismus hier rumliegen, mit dem ich aber seit mindestens 1,5 Jahren nicht zufrieden bin und nicht richtig weiter komme. Ich habe zwar meine Meinung und die Grundaussagen inzwischen festgehalten, aber das ist noch kein Artikel, kein ordentlches Gesamtwerk. Ich habe eine klare Meinung dazu und es sollte nicht so schwer sein, die kundzutun, aber vielleicht ist da auch die Hemmung, etwas “falsches” zu sagen. Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist diese Art der Idee/Textfindung extrem nervig und der Hauptgrund, warum ich so wenig schreibe, obwohl es mir eigentlich viel Spaß macht.

Daraus wird jetzt vielleicht klar, warum ich solche Serien schätze, da ich da nur wenig kreativ sein muss und trotzdem einen halbwegs brauchbaren Output habe.

Ich liebe Blogs. Ich habe einen randvollen Feedreader und lese da von einfachen Privatblogs, über halbkommerzielle USA-Muttis (Ich liebe Printables und Organisationskram), zu Webcomics und Technik/Games. Ein bunter Strauß und ich liebe sie alle. Manche sind wie ich, mit kaum Publikum und eher belanglosen Einträgen, manche lassen einen an ihrem ganzen Leben und jedem Schnupfen teilhaben, manche sind wirklich fokussiert auf ein Thema und schreiben darüber leidenschaftlich und auch etwas tiefer gehend und manche sind natürlich auch Profis mit x-tausend Lesern. Man kann deutlich die Unterschiede sehen und natürlich frage ich mich manchmal, ob ich wirklich als so ein blablablog irgendwo in der Masse untergehen möchte. Die Antwort dazu ist ein bisschen ambivalent 😉 Ich hätte schon gerne mehr Leser, aber dafür muss ich halt auch mehr sinnvollen Inhalt bringen und das ist ja nun nicht ganz einfach, wie wir festgestellt haben. 😉

Dann stellt sich auch die Frage, WAS könte ich denn noch für Inhalte bringen. Ich beschäftige mich zurzeit viel mit meinem BulletJournal (ja, wie so ein Hipster-Blogger-Mädel) und habe dazu auch schon seit Ewigkeiten einen Entwurf in der Hinterhand. Also könnte ich vermehrt darüber schreiben. Ist halt mal was ganz anderes und ich weiß immer nicht, ob das meine Leser interessiert, aber das sollte mir wahrscheinlich egal sein – ich will halt nur die 5 treuen Menschen hier nicht vergraulen <3 Also, wie ihr seht, jedes Jahr die gleichen Fragen und ich denke, ich werde dieses Jahr mal ein bisschen experimentieren. Ich bin nicht bereit, den Blog aufzugeben, denn ich mag ihn eigentlich sehr gerne. Ich werde die Bücher und die Musik wohl wieder aufnehmen und dann mal schauen, ob mehr Handarbeit/Organisation/Katzen dazu kommt. So, ihr habt jetzt einen knapp 1000-wortigen (ist das ein Wort? Nein, wie heißt das richtig?) Eintrag durchgehalten, ich bin stolz auf euch und danke für eure Geduld mit mir 🙂 Wenn ihr ne Meinung oder Idee / Wunsch habt, einfach her damit. Ansonsten findet ihr mich am Zuverlässigsten auf Instagram: Serpina

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Kranker Kater

Unser Neuzugang macht sich ganz gut und auch wenn es immer noch ein paar Faucher gibt, haben sie sich ganz gut arrangiert.

Aber jetzt habe ich ganz andere Sorgen. Nachdem Tiger letzten Herbst beim Tierarzt ausgeflippt ist, musste ich jetzt wieder hin, um endlich seine Zähne machen zu lassen. Außerdem hat er schon wieder Durchfall und ständig Bauchgrummeln… Eine Röntgenaufnahme und ein Blutbild später die Diagnose: extreme Bauchspeicheldrüsenüberfunktion. Dafür gibt es Tabletten, die viele Katzen allerdings nicht vertragen… Sieht aus, als hätten wir Glück und er verträgt sie, allerdings wird der Durchfall nicht besser; also morgen noch eine Ration Antibiotikum vom Arzt holen 🙁
In 3 Wochen dann wieder ein Blutbild, um zu sehen, ob sich die Bauchspeicheldrüse wieder normalisiert. Außerdem schauen ob er zusätzlich noch ein Herzmittel braucht, oder ob sich das alles mit der BSD wieder einrenkt *Daumen drück*

So geht es ihm ja ganz gut, aber ich hab doch ziemlich Schiss und denke immer wieder zurück an Merlin und wie schnell dann alles auf einmal ging…

Ach menno, man hängt doch echt extrem an den Tieren und sowas macht einen fertig. Aber ich sage mit immer wieder, dass das wieder wird und Tiger mit noch mindestens 8 Jahre erhalten bleibt! Gibt dann zwar Tabletten auf Lebenszeit, aber wenn dann alles wieder gut wird, ist mir das ja Recht.

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Was machen die Katzen?!

So, 2 Wochen ist der “kleine” Kater schon bei uns. Hat sich sofort großartig eingelebt und liebt meine Schwester und mich. Tiger ignoriert er meistens.

Tiger hingegen ist wiedereinmal nicht glücklich über seinen neuen Mitbewohner. Vielleicht habe ich ihn doch völlig missverstanden und er ist gar nicht einsam… wobei er jetzt wesentlich weniger jault – dafür aber mehr knurrt. Irgendwas ist ja immer *seufz*
Aber es ist nicht halb so schlimm, wie vor einem Jahr, sodass ich dieses Mal nicht nach 3 Wochen aufgeben werde, auch wenn ich weiß, dass es umso schwerer wird, je länger man es heraus zögert, aber es muss doch einfach klappen *Daumen drück*

Er ist ca. 10 Jahre alt und leider ohne Namen zu uns gekommen. Nachdem wir ihn das erste Mal haben maunzen hören, kamen wir auf “Farinelli”, da er zwar sehr groß ist, aber klingt, wie eine kleine, neugeborene Winzkatze. Allerdings fanden wir den Namen dann im Alltagsgebrauch nicht mehr so toll und da er bisher eh nicht drauf hörte, haben wir uns dann umentschieden und jetzt heißt er “Muffin”.

Muffin, unser Neuzugang

Ich hoffe wirklich, dass das mit den beiden noch was wird, denn ich möchte nicht schon wieder heulend einen Kater zurück ins Tierheim bringen!

Er ist sehr schmusig, liebt den Kratzbaum (endlich jemand, nachdem der seit 2 Jahren quasi ignoriert wird) und genießt es, dass er da direkt an der heißen Heizung liegt. Außerdem nuckelt er gerne an Klamotten, wenn es ihm gut geht und setzt mit Vorliebe seine Krallen ein, um sich in den unmöglichsten Haltungen auf dem Arm meiner Schwester zu verrenken, a/k/a zu genießen. 😉

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Auftrag: Neue Katze II

Ziemlich genau ein Jahr ist es jetzt her, dass ich den ersten Versuch gewagt hatte und Fiyero für ein paar Wochen zu Hause hatte.

Nachdem meine letzten Besuche beim Tierheim immer erfolglos waren (Zweitkatzen werden viel gesucht und wenig gefunden – wenn, dann direkt als Paar). Aber nachdem ich jetzt immer wieder angerufen hatte, kam gestern der Anruf, dass ich mir einen Kater anschauen könne. 10 Jahre alt, weiß und Wohnungskatze (auch ein nicht unerhebliches Kriterium, was viele nicht erfüllen).

Jetzt hoffe ich natürlich, dass es dieses Mal klappt. Er ist ruhig und nicht mehr in der Pubertät, aber vielleicht auch schwieriger einzugewöhnen, da er schon 10 Jahre sein Leben geführt hat. Ich bin gespannt!

Es wäre wirklich schön, wenn sie sich verstehen, da Tiger nicht glücklich ist, so viel allein zu sein und bis Ostern bin ich noch völlig verplant und viel zu viel unterwegs. Also drückt uns bitte die Daumen.

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Ein Jahr ohne Merlin

Jetzt ist es also genau ein Jahr her, dass ich meinen kleinen Kater einschläfern lassen musste. Ein Jahr mit Tränen und traurige Erinnerungen.
Immer wieder gibt es Momente, in denen man sich erinnert, weil man weiß, wie er reagiert hätte und dass er etwas besonders toll gefunden hätte, was jetzt ungewürdigt rumsteht.
Leider hat sich bisher auch noch kein Ersatz gefunden. Trotz einer Auswahl von etwa 430 Katzen hat das Tierheim keinen passenden Partner, was vor allem daran liegt, dass viele der Katzen sehr jung sind und sie 9 Jahre Altersunterschied zu krass finden und sich deswegen “weigern” mir eine junge Katze zu geben. Einerseits finde ich es sehr gut und lobenswert, dass sie sich da so viele Gedanken machen und nicht nur versuchen, so schnell wie möglich alle Katzen zu vermitteln, aber auf der anderen Seite ist es für mich nervig, immer wieder zu hören, dass es keine Kandidaten gibt, weil sie alle zu jung sind.
Mich ärgert nach wie vor, dass ich die Katze, die ich beim ersten Besuch gesehen hatte, nicht nehmen konnte, weil mein Kater noch nicht geimpft war. Die hätte genau gepasst, aber als das dann alles durch war, war sie schon vermittelt.
Also weiter warten und den Großen bei Laune halten. Seit ich Dienstag abends jetzt auch noch einen festen Termin (Yoga) habe, ist er immer öfter ewig lang allein, was mir so Leid tut, denn wenn ich nach Hause komme, stützt er sich fast auf mich, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich denke schon, dass es ihm gut tun würde, nicht so allein zu sein, aber wer weiß…

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Auftrag: Neue Katze – gescheitert

So, es ist offiziell. Ich kann Fiyero nicht behalten und auch meine Nachbarn können ihn nicht übernehmen. 🙁 Sehr schade, weil er echt ein Süßer ist, aber es geht halt nicht. Vor allem, weil er die Angewohnheit hat, andere Katzen beim Toilettengang zu stören, sodass sie irgendwann nicht mehr aufs Klo gehen, sondern sich andere Plätze suchen, wo er es nicht mitbekommt *ierks* Mit dem Streiten hätte ich vielleicht sogar noch leben können, da sie ja viel Zeit auch ruhig miteinander verbringen, aber mein Schlafzimmer als Katzenklo-Ersatz geht mal gar nicht!

Also heute oder Mittwoch muss der Kleine zurück ins Heim. Auf dass er ein anderes schönes Zuhause findet. Ich werde ihn vermissen, aber ich werde auch erleichtert sein.

Machs gut, kleiner Fiyero, ich wünsch dir das Beste für die Zukunft und ein tolles neues Zuhause. *schniff*

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Auftrag: Neue Katze III.

So, jetzt habe ich meinen kleinen Fiyero schon seit einer guten Woche und weiß noch nicht ganz, wie es weiter gehen wird.
Er scheint sich hier sehr gut eingelebt zu haben und ist richtig kuschelig. Aber auch anstrengend… meine Wohnung sieht regelmäßig aus, wie nach einem Erdbeben, weil er überall drauf springt und dabei runter reißt (nicht absichtlich) was gerade im Weg ist.

Aber es ist ja erst eine Woche und innerhalb dieser Woche hat er sich schon sehr viel verbessert, ist ruhiger und entspannter geworden. Also noch kein Grund aufzugeben.

Allerdings ist es auch nicht das, was mir Sorgen macht, sondern, dass Tiger nach wie vor knurrt und faucht, wenn Fiyero ihm zu nahe kommt. Und wenn die beiden sich nicht in den nächsten Wochen irgendwie einigen, dann sieht es schlecht aus. Es würde mir zwar das Herz brechen, den Kleinen ins Heim zurück bringen zu müssen, aber wenn es auf Kosten des Hausfriedens geht, dann geht es halt nicht 🙁

So, aber hier ist das versproche Bild:

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Auftrag: Neue Katze II.

So, endlich gibt es eine Fortsetzung von Teil 1.
Gestern war ich dann endlich im Tierheim – fast schon wieder vergebens. Zwar haben sie 400 Katzen, aber nur ~3 waren explizit als Zweitkatze im Angebot. Der Rest war entweder selber schon mit Partner, oder hätte halt auf Verdacht als Zweittier mitgenommen werden müssen.

Zwei der drei waren dann auch noch extrem scheu, sodass es eher schwierig geworden wäre, aber nummer drei, ein aufgeweckter junger Kater, machte dann doch einen guten Eindruck und wurde mitgenommen 🙂

Der Gute ist ~3,5 Jahre alt, hat bisher keinen (bekannten) Namen und lebt seit gestern in meinem Kleiderschrank. Deswegen gibt es auch noch kein Bild. Er ist obenrum Silber-Blau-Grau und unten weiß. Die Pflegerin hatte mich schon vorgewarnt, dass er, als er ins Heim kam, auch erstmal eine Woche lang nicht ansprechbar war, dann aber zu einem fröhlichen Schmuser wurde. Also hab ich noch gute Hoffnungen.

Tiger hat sich inzwischen von “verstecken” über “ignorieren” zu “anfauchen, wenn man dran vorbei geht” entweickelt. Endlich mal jemand, dem er vorspielen kann, er wär der Herr im Haus. 😉

Die Namensideen schwanken momentan zwischen Amadeus, Kopernikus, Shakespeare und Sheldon 😉 Der Vorschlag “Schrankwart”, in Bezug auf sein momentanes Zuhause, habe ich abgelehnt, also kommt mir nicht damit.

Also, Bilder und einen hoffentlich positiven Bericht gibt es dann in Teil 3.

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Auftrag: Neue Katze I.

So, ich hatte ja beschlossen, erst mal zu schauen, wie Tiger sich so alleine macht und anfangs schien es auch, als würde er ganz gut damit klar kommen, aber so langsam zeigt er immer wieder Anzeichen von Einsamkeit und so habe ich beschlossen, ihm wieder Gesellschaft zu besorgen.

Also hatte ich am Donnerstag im Tierheim Bremen angerufen, was ich mitbringen muss, habe aber wohl vergessen zu erwähnen, dass ich schon eine Katze habe. Denn als wir dann am Freitag dort waren, hieß es, ohne gültigen Impfausweis geht gar nichts. Die Tiere dort sind alle geimpft, tragen aber im Fell durchaus alle möglichen Erreger und so könnten die Katzen zu Hause trotzdem angesteckt werden. Naja, damit konnte ich tatsächlich nicht dienen. Mein Tierarzt hatte mich nie drauf hingewisen, dass das mal gemacht werden sollte und da die Katzen ja nicht raus oder in Kontakt mit anderen Tieren kamen, erschien es mir nicht so wichtig. Tja, offenbar doch.
Trotzdem durfte ich meine Wunschkandidatin Lilly schonmal anschauen und wir haben uns direkt gut verstanden. Jetzt muss ich nur noch hoffen, dass sie in ~3 Wochen auch noch da ist, denn so lang braucht es, bis die Impfung durch ist. Aber selbst wenn, im Tierheim warten an die 400 Katzen auf ein neues Zuhause, da finde ich auf jeden Fall eine, die bei uns hoffentlich glücklich wird.

Also heute Nachmittag mit Tiger zum impfen und in ein paar Wochen nochmal hin. Am liebsten hätte ich sie ja alle mitgenommen. *seufz* Schon traurig, sie da alle in ihren Käfigen zu sehen, auch wenn ich das Gefühl habe, dass sie da in guten Händen sind und sich gut um sie gekümmert wird.

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Merlin

Volkstrauertag Ja, so heißt dieser Sonntag zu Recht, denn ich habe einen meiner besten Freunde verloren, in nur 12 Stunden wechselte das Leben von “alles prima” zu “er hat es hinter sich”. 12 Stunden und ich kann immernoch nicht aufhören, um meinen Kater Merlin zu weinen.

Gestern Abend um 10 war noch alles in Ordnung und er hat meine Schwester fröhlich begrüßt. Um 11 ging ich raus, weil ich komische Geräusche hörte, aber nur erwartete, einen Kater kotzen zu sehen, aber es war weit mehr als das: ein Kater, der sich übergab und ganz offensichtlich in einer Sekunde die Kontrolle über seine Hinterläufe verloren hatte und kurz darauf den Versuch, aufzustehen, aufgab und apathisch liegen blieb.

So schnell ich konnte, packte ich das arme Tier ein und fuhr zur Tierklinik, die glücklicherweise nicht so weit weg von uns ist; mich im Taxi an seine Wimmerlaute haltend, weil er dann wenigstens noch lebt. Als wir ankamen, übergab er sich und wurde trotz vollen Wartezimmers gleich rein geholt. Diagnose: Herzfehler, Atembeschwerden, Wasser in der Lunge, ein Thrombus, der die Vene zu den Hinterläufen versperrt. Er bekam Schmerzmittel, entwässernde Medikamente und wurde in eine Sauerstoffbox gelegt und wir mussten wieder raus, um abzuwarten, bis wir dran sind.

Eine gute Stunde später dann das Gespräch. Das Wasser könne man wahrscheinlich aus der Lunge bekommen, aber der Thrombus müsse aufgelöst oder operiert werden und während das erste nur geringe Erfolgsaussichten habe, wäre das zweite mit großer Wahrscheinlichkeit tödlich.

Aus zwei Gründen entschied ich mich dafür, bis zum nächsten Morgen zu warten: 1. Hoffnung. Hoffnung, dass ein Wunder geschieht und alles wieder gut wird. 2. Den Kater hatte ich damals mit meinem Ex-Freund/Mitbewohner bekommen und ich wollte, dass er vorher weiß, was passiert und es nicht hinterher erfährt, hatte ihn aber um die Zeit nicht mehr erreicht.

Danach sind meine Schwester und ich weinend durch die Nacht gelaufen und ich habe seit dem auch nicht mehr aufgehört, auch wenn es inzwischen meist nur noch innerlich ist.

Nachdem heute Früh um halb 9 dann der Anruf kam, dass sich nichts geändert hat und die Hinterbeine komplett steif und eiskalt sind, rief ich Lars an. Keine Viertelstunde später war er bei mir und wir hielten und schluchzend in den Armen. In der Klinik konnten wir uns noch eine halbe Stunde von Merlin verabschieden und der Anblick des völlig zugedröhnten und gelähmten Katers beseitigte sofort auch die letzten Zweifel, ob es wirklich das richtige war. Die Hinterläufe waren tot und selbst wenn der Thrombus durch ein Wunder entfernt werden könnte, er würde immer bleibende Schäden haben.

Ich bin normalerweise kein Verfechter des “Leben nach dem Tod” Gedanken, aber in diesem Moment war es richtig und es fühlte sich tröstlich an, ihm zuzuflüstern, dass er es bald geschafft habe und es ihm dann wieder gut ginge und er sich wieder bewegen könne…

Um kurz nach 10 bekam er dann die Spritze und wurde erlöst. 6,5 Jahre ist er gerade mal geworden.

Zum zweiten Mal heute lief ich weinend den Weg nach Hause und als ich einen Schluckauf bekam, sagte Lars: “siehst du, er denkt an dich”. Und wir machten einen Witz darüber, dass wir hoffen, dass man in Wolken nicht mit den Krallen hängen bleibt, so wie er es immer auf flauschigen Decken oder früher beim Teppich gemacht hat und sich beim Laufen erstmal auf die Schnauze gelegt hat. Ich hoffe, er hat noch mitbekommen, dass wir da waren und dass wir ihn schrecklich doll lieb haben.

Leider konnte sich mein anderer Kater nicht mehr verabschieden, aber er spürt, dass etwas nicht stimmt und sucht immer wieder nach ihm… gut, dass ich diese Woche noch Urlaub habe, sodass wir beide nicht allein sind und uns gegenseitig trösten können.

Meine Schwester schrieb mir heute früh noch eine SMS, dass die anderen Katzen im Katzenhimmel ihn sicher Fonziecat McMerlin nennen würden, weil er so cool sei. Und meine Herren, das war er. Wäre er ein Mensch, hätte er sicher auch Haartolle getragen und wäre nur mit Ellenbogen aus dem Autofenster hängend gefahren. Den Kerl hat so leicht nichts erschüttert – bis auf sein Herz…

Merlin, ich werde dich vermissen!
Niemand mehr, der alles durchkaut.
Niemand mehr, der auf meinen Beinen schläft, weil er es liebt, mit erhöhtem Oberkörper zu liegen.
Niemand mehr, der alles, was er findet über das Katzenklo zieht, damit es nicht so stinkt.
Niemand mehr, der den Läufer im Wohnzimmer auf irgendeinen Kotzehaufen zieht, damit er nicht so stinkt.
Niemand mehr, der alles Wasser, was nicht in seinem Napf ist, als “Magic Water” ansieht und unbedingt trinken will (Zahnputzbecher, Dusche, Glas…)
Niemand mehr, der was von meinem Eis abhaben will.
Niemand mehr, der sich selbst auf rotem Untergrund noch unsichtbar machen kann…

Ich hatte eine Assoziation, als ich gestern darüber nachdachte, worauf es vielleicht hinaus laufen würde… ein Gedicht, was zwar für meinen Verlust übertrieben ist, aber das ich schon immer mochte und deswegen auch poste.

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