World of Warcraft ist volljährig

Gerade hat der 18. Geburtstag von WoW begonnen und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um ein paar Anekdoten aus all den Jahren zu erzählen. Ich habe immer mal ein bisschen Pause gemacht, aber doch jedes AddOn während des Release gespielt und meine Hauptchars aufs maximale Level gebracht, also so richtig weg war ich nie.

Das sind sentimantale Geschichtchen und vielleicht bringt es ja die eine oder den anderen zum schmunzeln. Es beginnt etwa im Mai/Juni 2005, also ein halbes Jahr nach dem Release.

Der unfähige Paladin in Redridge

Eine der besten Stories ist nicht einmal direkt mir passiert. Ich habe WoW quasi als Beifahrer gestartet. Mein Mitbewohner wurde von einem Kumpel dazu überredet und ich saß immer wieder dabei, und habe es mir angeschaut. Der erste Char ever war ein Zwergenpaladin, namens Saptiferz.
Bitte behaltet im Hinterkopf, dass wir beide völlige Noobs in solchen Spielen waren und absolut keine Ahnung, was wir da taten. Und ich tröste mich immer damit, dass ich ja nur ab und zu Zuschauer war und nicht so drin, wie mein Mitbewohner.
Also gut, Redridge / Rotkammgebirge ist ein Gebiet, was so von 15-20 ging, wenn mich nicht alles täuscht. Brauchte also damals schon einige Tage Spielzeit, bis man als Casual da ankam. Man sollte meinen, dass bis dahin auch langsam die Spielmechanik und das Kampfsystem bekannt waren. Es gab den Autoangriff mit dem Hammer, der wahnsinnig langsam war und dann gab es halt Zauber. Ein bisschen Schaden (Palas konnten damals noch nichts) und ein bisschen Heilung.
Gut, also Saptiferz sollte Drachkin töten. Fiese kleine Drachen, die fliegen konnten und Feuer spuckten. Der arme Zwerg ist literally bei jedem zweiten Drachkin gestorben, weil sein verdammter Hammer so langsam war und er nur gewinnen konnte, wenn er den ersten Schlag machte – was gar nicht so einfach war, weil die Drachen auch Fernschaden machen konnten, wohingegen der kleine Zwerg ja direkt vor ihnen stehen musste, um sie zu verprügeln. Was haben wir diesen armen Paladin angebrüllt, dass er doch endlich zuschlagen soll, damit wir nicht schon wieder starben und zur Leiche zurück laufen mussten.
Rückblickend kommt da ganz großer Cringe auf, denn offensichtlich haben wir nicht nur keinen Schadenszauber benutzt, sondern auch völlig vergessen, dass ein Pala ja heilen kann! Der musste sich durch die ganze Welt mit seinem unendlich langsamen Hammer auto-prügeln, ohne, dass er auch nur einen Hauch von Hilfe von uns bekam. Mit Level 15 das Spiel noch so wenig verstanden zu haben, ist schon eine Kunst und wenn wir heute zurück denknen, lachen wir sehr, aber schämen uns auch furchtbar.

Der Accountwechsel und der blöde Akzent

Irgendwann wollte ich dann auch spielen und nicht nur dem Pala zuschauen. Eine online-Freundin von mir spielte auch und so entstanden dann meine ersten beiden Chars. Serpina, die untote Hexe und MissEvil, die Gnomen-Schurkin. Ihr glaubt nicht, wie lange ich mich informiert habe und Klassenbeschreibungen gelesen habe und das ernst genommen habe – als würde ich mit denen für immer feststecken – aber offensichtlich hat es sich gelohnt, denn die Hexe ist bis heute mein Main. Wobei ich auch alle anderen Klassen und Rassen habe und eher ein Twinker bin, als am Endgame interessiert.
Beide Charaktere erstmal nur auf dem Acount meines Mitbewohners, da uns noch ncht ganz klar war, wie viel wir denn nun spielen würden und wie sehr es sich überschneiden würde. Naja, irgendwann zeichnete sich dann ab, dass ich gerne mehr spielen wollen würde und so musste ein eigener Account her. Die Hexe war aber schon Level ~17 und wie schon beschrieben, war das damals schon ein Haufen Spielzeit, also wollte ich sie ungerne einfach ersetzen, da uns der Kundenservice auch versicherte, dass es bald auch möglich sein würde, Chars auf andere Accounts zu verschieben. (Das ist bis heute nicht wirklich möglich!) Da ich ja aber meine Hexe liebte, beschloss ich, sie neu zu erstellen und falls es möglich war, zu übertragen, bevor sie 17 war, hätte ich sie dann einfach wieder gelöscht. Der Name: Serpína. So bin ich bis heute mit diesem blöden í gestraft und die mit dem normalen i ist nur ein kleiner Bankchar, damit der Namen nicht geklaut wird. Immerhin hab ich so auch immer die Post bekommen, wenn jemand das mit dem Akzent übersehen hat.

Das erste Mal heilen und die UI ist kaputt

Es war nicht das erste Mal heilen, das musste ich mal in der Todesmine mit Saptiferz, weil der MB aufs Klo musste. Es haben alle überlebt, der ich bin in den 5 Minuten sicher 3 Jahre gealtet, so sehr hatte es mich gestresst. Heilen stresst mich bis heute wahnsinnig und ich würde zwar gerne, aber traue mich nur sehr, sehr selten.
Naja, aber irgendwann kam dann auch die obligatorische Priesterin, da ich ja alles mal ausprobieren musste. Aus irgendeinem Grund war ich zu dem Zeitpunkt gerade öfter in Warsong unterwegs, wo man damals noch hinreisen musste, um sich vor der Türe anzustellen. Naja, aber entweder bekamen wir keine Gruppe, oder wir waren durch, jedenfalls bildete sich relativ spontan eine Gruppe für Ragefire (der niedrigste Dungeon im ganzen Spiel). Also ich todesmutig als Heilerin dabei, außer mir noch zwei Bären und ein Schurke. Und aus irgendwelchen Gründen spielte meine UI nicht mit. Ich sah nicht, dass der Schurke ständig fast tot war, bis mich einer der Bären anpampte, der immer wieder aus seiner Form kam, um den Schurken am Leben zu halten. Ob die mir geglaubt haben, dass ich das nicht gesehen habe? Keine Ahnung. Ob ich mir das geglaubt hätte? Auch keine Ahnung… aber das war jedenfalls kein guter Start als Heiler und hat mein Selbstbewusstsein dafür definitiv nicht gestärkt.

… und das erste Mal tanken

Aber das erste Mal tanken war auch völlig strange. Ich spielte mit besagter Freundin zusammen, sie einen Priester, ich einen Druiden. Wir waren vermutlich so Mitte 20 und ich hatte immernoch keine Ahnung von dem, was ich da tue. Ich hatte irgendwelche komischen Tierformen gelernt, aber direkt ignoriert, weil ich nicht verstand, was mir das bringen sollte, spielte also weitestgehend einen Caster-Build, was nicht wirklich gut war, aber irgendwie das Naheliegendste, gerade, wenn man aus dem Bereich Hexe/Magier/Priester kam.
Wir questeten also durch Hillsbrad/Hügellande, als uns eine Hexe und eine Schurkin begegneten (dass ich die Klassen auch noch so genau weiß… traumatische Erlebnisse!) und fragte, ob wir nicht Lust hätten, nach Burg Shadowfang zu gehen. Meine Freundin machte sowas häufiger mit ihrem Mann, für mich war das eine der ersten Inis, wo wir nicht durchgezogen wurden (ich denke auch noch vor dem anderen Vorfall). Sie war direkt voll dabei und ich nunja wenns denn sein muss… Irgendwann nach den ersten Minuten fragte die Hexe mich etwas pikiert, warum ich denn nicht als Bär durchginge und tankte, denn so war es natürlich schwierig, so mit Aggro auf allen. Ich also tief durchgeatmet und in Bärenform gewechselt. Ich hatte dafür natürlich nichts eingerichtet, keine Zauber in der Leiste, die falschen Klamotten und war komplett überfordert. Ich glaube, am Ende kamen wir zumindest bis zu Arugal, ob wir ihn auch geschafft haben, bin ich nicht mehr sicher. Aber seien wir ehrlich, ich war als Bär nicht hilfreicher, als als Caster. Als Tank wurde ich quasi in BC/Nordend erzogen, als meine Allianz-Main, von einem Mage/Priester adoptiert wurde und wir so immer schnell Gruppen fanden. Aber da saß er mir auch immer per Skype im Ohr und erinnerte mich dran, was ich zu tun habe, wie die Mechaniken sind und verteilte ggf Aufgaben und Zeichen. Das war dann ok. Aber wenn ich den Laden selber schmeißen muss, weil ich ja Tank bin und Ahnung haben sollte, dann bin ich schon wieder verloren.

Gilden und Raids

Die Freundin schleifte mich über die Jahre durch die verschiedenen Gilden, auch wenn ich nie Lust darauf hatte und MMOs immer als Solo-RPG spiele. Irgendwann wurde ich mal durch ein Missverständnis in den MC Raid eingeladen und bin sogar geblieben. Es gab immer Drama um die Klamotten, aber bis heute gab es auch kein überwältigenderes Gefühl in diesem Spiel, als der Moment, als 40 Menschen nach Wochen und Monaten das erste Mal Ragnaros legten. Diese Euphorie im TeamSpeak gab es danach nie wieder und ich bereuhe nicht, dabei gewesen zu sein, auch wenn damals Raids als Hexer immer nervig waren, weil man erstmal die ganzen Taschen voller Seelensplitter farmen musste.
Irgendwann kam es sogar mal zu einem Gildentreffen in Bremen, da unser Main-Tank zu irgendeiner Messe hier wollte, sodass der Rest spontan beschloss, auch zu kommen. Ungefähr 10 Menschen aus eben dieser Raidgruppe kamen zusammen und wir hatten einen wirklich schönen Abend.

Freundschaften

Hier und da gab es wirklich tolle Menschen, mit denen ich dann die Abende irgendwo auf einem Berg mit Aussicht verbracht und Stunden verquatscht habe. Oder auch mit allen, die nichts besseres vorhatten, an Silvester in Thunderbluff zusammen sitzen und das Feuerwerk bewundern.
Übriggeblieben ist davon allerdings nur einer. Ein Hexer, der im Dezember 2008 hauptsächlich nachts spielte, während ich für 2 Wochen bei einem Kunden in den USA saß und abends aus dem Hotel einloggte. Zwar wohnt er am Anderen Ende Deutschlands, aber in der Stadt, wo ich Verwandte habe und so sehen wir uns alle paar Jahre und auch wenn wir nicht mehr ständig schreiben, wie das früher mal der Fall war, so sehe ich ihn immernoch als einen Freund und besuche ihn jedes Mal, wenn ich da unten bin. Ein paar andere kennt man noch und ab und zu schreibt man mal ein, zwei Sätze über Whatsapp oder Facebook.

In 2016 schleifte ich dann ein paar Twittermenschen in WoW und lernte einen Haufen neuer Twitterer kennen, die schon in WoW waren, von denen auch einige zu lieben Online-Freunden wurden, die ich zum Teil inzwischen auch schon live getroffen habe.

Die Reisegruppe

Über diese Twittermenschen bildete sich irgendwann eine Gruppe, die jemand irgendwann liebevoll “Die Reisegruppe” taufte. 4 Menschen, die nicht gerne mit Randoms spielen und nie in Inis waren, weil das zu sehr stresst, hatten sich zusammengefunden und wanderten mit wechselnder Aushilfe durch die Inis. Wir waren nicht gut darin, aber wir waren safe. Hier konnte jeder seine nichtvorhandenen Tank-/Heilkünste testen, die Klassen raus kramen, mit denen er gar nicht klar kam, oder endlich mal die nervigen Ini-Qs für Berufe aus dem Log erledigen, egal, was für ein unterequippter Twink es war. Oft genug ging es daneben, aber da immer ein, zwei gut ausgestattete Chars dabei waren, kamen wir meist gut durch und jeder von uns war dankbar und glücklich über diese Gruppe. Leider ist sie eingeschlafen und wir waren seit Jahren nicht mehr zusammen unterwegs, weil wir auch alle irgendwie Pausen hatten. Aber irgendwann finden wir uns bestimmt wieder und dann muss ich mal all die Inis des aktuellen AddOns nachholen, von denen ich bisher keine einzige gesehen habe. Ihr rockt!

Peinlichstes Twitterangebot

Und zum Abschluss noch mein peinlichstes Angebot, als ich einer gemeinsamen Twitterbekannten anbot, sie könnte ja mal mit uns mitkommen, wenn sie mal ein bisschen entspannt spielen will, da ich nur nebenbei mitbekommen hatte, dass sie spielt und den Eindruck hatte, es wäre nicht so oft und auf nicht dem anspruchsvollstem Niveau.
Als ich dann kurz darauf mitbekam, dass sie und ihre Familie hoch-kompetitiv sind und Begriffe wie “Server first” fielen, wollte ich schon sehr im Erdboden versinken. Sorry, Kati!

Schlussworte

Bestimmt gibt es noch mehr, aber das ist so, was mir spontan eingefallen ist und worüber ich bis heute immer wieder nachdenke. Ich spiele auch einen Haufen anderes und habe vor allem auch einige Hobbys jenseits des Rechners, aber WoW ist nie ganz weg und egal, was sich in den Jahrzehnten so verändert hat – und das war schon echt drastisch – so ist es doch immer wieder ein “Nach Hause kommen” und so werde ich in diesem Spiel wohl auch noch viele Geburtstage feiern.

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“Ich verdiene das nicht”

Ja, ich schreibe schon wieder als nicht Betroffene über ein Thema aus dem Bereich Depressionen.
Ich habe schon viel zu viel Berührung damit gehabt und denke, ich habe eine ganz gute Sensibilität dafür entwickelt. Ich verstehe an vielen Stellen, warum jemand etwas bestimmtes denkt oder sagt, auch wenn ich es nicht wirklich nachvollziehen kann. Ich habe keinerlei Ausbildung, das sind alles Gedanken meiner persönlichen Erfahrungen mit Menschen, die mir nahe stehen und auch solchen, die ich nur bei Twitter mal lese.

In Anlehnung an das Thema “Wertschätzung”, was ich ja nun lang lang genug durchgekaut habe, begegnet mir immer wieder das Szenario, dass Menschen sich selbst nicht für würdig halten, dass man ihnen etwas Gutes gut. Die fühlen, dass sie es nicht verdient hätten, dass man sie liebt und sie als wertvoll ansieht.

Das ist etwas, was mich ehrlich fertig macht! Was muss jemandem in seinem Leben passiert sein, oder was müssen Menschen ihm eingeredet haben, damit er wirklich das Gefühl hat, er sei nichts Wert und habe nichts Gutes verdient. Manche fühlen, sie hätten dafür alles schlimme verdient und seien selbst daran Schuld, andere fühlen, sie haben gar nichts verdient.

Ich schreibe bewusst “fühlen”, denn wenn ich etwas gelernt habe, dann ist es, dass diese Menschen (oder ein Großteil davon) ganz rational durchaus erkennen können, dass sie tolle Menschen sind und dass sie Gutes bewirken können und dass sie wunderbar sind. Aber da sind immer diese völlig irrationalen Gefühle, die eine Mauer zwischen der Seele dieses Menschen und der Realität bauen. Eine Mauer, durch die all diese rationalen Gedanken, oder alles, was ihnen von außen gesagt wird, nicht durch kommt. Und sie wissen, dass diese Mauer da ist und dass sie sich damit selbst schaden. Sie können sich selbst ständig erzählen, dass sie toll und wertvoll sind, genau wie alle anderen auch, aber diese irrationale Gefühlsmauer sagt “redet ihr mal, ich weiß es besser!”

Ich kann nur ahnen, wie sich das anfühlt. Ich kann es mit meiner Schüchternheit vergleichen, die mich in gewissen Situationen unendlich nervös werden lässt, obwohl ich weiß, dass mir nichts passieren wird. Ein ganz banales Beispiel: Klassenabend der Gesangsschüler. Ich weiß, dass niemand mich auslachen wird, da ich in den vergangenen 5 Jahren bis auf 2 Konzerte alle anderen versaut habe. Ich habe bei allen Abenden so gepatzt, dass ich aufhören und neu einsetzen musste. Und ich habe immer nur Freundlichkeit und Lob geerntet. Es gibt also faktisch keinen Grund, dass ich da vorne stehe und so verkrampft bin, dass da nur noch Entenquaken raus kommt. (und ich wieder 2 mal starten muss) Aber genau das passiert jedes Mal wieder. Gut, nach all den Jahren wird es besser und letztes Jahr bin ich tatsächlich durchgekommen, ohne abbrechen zu müssen, aber die Ente am Anfang war trotzdem da. Also ja, ich verstehe ein klitzekleines Bisschen, was es heißt, zu wissen, dass alles gut ist, aber trotzdem etwas ganz anderes zu fühlen.

Aber diese Wertlosigkeit… das ist furchtbar! Menschen, die es nicht schaffen, Post von guten Freunden oder lieben Verwandten zu lesen, weil sie das Gefühl haben, dass sie so schlimme Versager sind und es gar nicht verdienen, zu lesen, dass sich jemand um sie sorgt und ihnen helfen möchte und die Briefe wochenlang ungeöffnet herumliegen lassen.
Menschen, die sich eigentlich schon gar nicht mehr trauen, ihren besten Freunden unter die Augen zu treten, weil sie das Gefühl haben, dass sie demjenigen gegenüber alles falsch gemacht haben und die Beziehung komplett ruiniert. Und da hilft es auch nicht, wenn man als dieser Freund sagt, dass man es selbst gar nicht so drastisch empfunden hat und es schon seit Jahren vergessen und vergeben hat, was passiert ist. Das ist egal, es ist trotzdem eine unendliche Überwindung, sich mit mir zu treffen. Und das macht mich so unendlich unglücklich.

Ich möchte doch eine Hilfe und ein Anker für diese Menschen sein und möchte da sein und eine Hand hinhalten, wenn sie gebraucht wird. Nicht selbst wegen einer Auseinandersetzung vor 3 Jahren ein Stressfaktor sein. Es ist traurig, wenn die allerbeste Freundin, die man je hatte, solche Beklemmungen hat, einen zu sehen… und ich kann nichts tun. Ich kann nur immer und immer wieder sagen, dass ich da bin und sie für mich genauso wichtig ist, wie damals, als alles noch in Ordnung war. Aber dann kommen wir wieder an diese Mauer…

Da mich das Thema die Tage sehr beschäftigte, fragte ich heute noch jemand anderen, der auch krank ist, ob das bei ihm auch so sei. Die Antwort war ähnlich erschreckend. Er habe nicht nur nichts gutes, sondern einfach gar nichts verdient und gefühlt sieht er sich in seiner jetzigen Situation darin auch komplett von der Vergangenheit bestätigt. Ich weiß nicht im Detail, was alles schief gelaufen ist, aber damit ein erwachsener Mensch sich so gering schätzt und so wenig anerkennt, was er kann und ist, dann muss da schon sehr viel familiär kaputt gegangen sein.

Aber wie twitterte meine Schwester so schön:

Wieder einmal ein zusammengewürfelter Haufen Gedanken, aber das beschäftigt mich gerade sehr und ich meine es todernst, wenn ich schreibe:

Danke fürs Lesen und keine Ahnung, ob ich damit irgendwas Gutes tue, aber es war mir wichtig!

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Große Liebe?

Aus der Sammlung “Tweets, die mir aus der Seele sprechen” kommt hier ein neues Beispiel:

Mir ist das Verliebtsein egal. Das Kribbeln, das Kennenlernen. Das, was für viele Menschen die geilste Zeit ist. “Danach wird es ja langweilig…”
Nein, ich will das danach. Wenn mich jemand nach meinem Idealbild für eine Beziehung fragt, dann zeige ich auf ein Rentnerpärchen, was noch mit 70 glücklich zusammen ist. Und nicht, weil sie es müssen, sondern weil sie es wollen und ihre gemeinsame Vergangenheit mit allen Höhen und Tiefen sie zu dem gemacht hat, was sie jetzt sind. Das ist eine perfekte Beziehung, wie ich sie gerne hätte.

Von daher stimme ich diesem Tweet mit ganzem Herzen zu. Ich will diese tiefe, lebenslange Freundschaft und wenn dann noch Schmetterlinge dazu kommen und bestenfalls auch bleiben, na, dann ist das wohl der Jackpot.

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[Musik] Philipp Dittberner & Marv – Wolke 4

Wieder mal ein schöner Tweet, der gut trifft, was ich denke.

Ich weiß, dass der Song nicht so gemeint ist, aber als ich ihn die ersten Male hörte, hatte ich schon auch das Gefühl, dass für mich da was nicht passt und dann stolperte ich über diesen Tweet und dachte “jepp, genau das!”

Und das trifft bei mir einen etwas wunden Punkt, denn mir wurde sowas quasi mal ins Gesicht gesagt. Etwas anders formuliert, aber ja, das war es, was er meinte und das möchte echt niemand hören.

Sonst hab ich nichts gegen das Lied, gibt schlimmeres da draußen 😉

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Soziale Netwerke und was poste ich wo

Mit den sozialen Netzwerken ist es ja so, dass man den ganzen Kram nur macht, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen. Und damit meine ich jetzt gar nicht solche Selbstdarsteller, die entweder jede Sekunde ihres Lebens dokumentieren, oder jeden davon überzeugen müssen, dass sie die geilsten sind, sondern ganz normale User. Ja, ich poste auch Selfies, aber ich weiß auch, dass meine Mama sich darüber freut *g* Und es hält sich in Grenzen.

Aber was postet man denn nun wo? Bei mir ist das so:

Instagram: Da ist meine ganze Familie, da werde ich bestimmt keine anzüglichen Statements posten *lach* Aber da gehen Selfies immer gut und ich habe keine Hemmungen, meinen Alltag darzulegen. Mein Publikum ist nicht groß, aber Leute, die mir wichtig sind. Also alles, was “familienfreundlich” ist, kommt dahin.

Facebook: Einige der Instagrambilder landen auch bei Facebook, weil ich einfach mehr Leute erreichen will. Facebook sind bei mir zu 99% inzwischen Leute, die ich wirklich kenne, oder mal kannte. Ein Großteil der alten Klassenkamberaden sind mehr Deko, mit denen habe ich keinen Kontakt, aber was solls. Zusätzlich zu einem Teil Familie und Freunde sind da auch einige meiner Kollegen. Zwar nicht die aus meinem Büro hier in Bremen, aber in UK und Indien. Außerdem tummeln sich dort meine Exfreunde und ähnliches. Diese Mischung macht es auch wieder nicht ganz den Platz für alles. Aber gerade dort erreiche ich halt die meisten, die ich gerne erreichen möchte mit einem lustigen Spruch.

Twitter: Da kann ich eigentlich schreiben, was ich will. Die Leute, die mich da lesen, kennen mich größtenteils auch von da, auch wenn wir uns inzwischen vielleicht getroffen haben. Ich glaube, da sind etwa 3 Menschen, die mich vorher kannten und die können das ab 😉 Also kann ich da auch Sowas wie das hier posten: “Dinge, um die man sich selbst kümmern muss, wenn man sie haben will, weil es sonst niemand tut: Nikoläuse, Osterhasen, Orgasmen…” Das stelle ich bestimmt nicht bei Instagram ein 😉 Bei FB vielleicht gerade noch. Bei Twitter erreiche ich zwar relativ viele, aber eigentlich ist das ziemlich egal, da sich daraus kein Gespräch oder so entwickelt, wie es das bei FB täte. Einfach in die Welt gepustet. Ein Reply kam, 4 Favs. Nicht die Welt, aber es wurde gehört. Es wäre wahrscheinlich netter gewesen, wenn ich es bei FB gepostet hätte.

Dieser Blog: Das Publikum dieses Blogs setzt sich größtenteils aus Twitterern zusammen, mit denen ich über die Zeit in näheren Kontakt gekommen bin + eine ganz externe Freundin. Nein, vielleicht ist ja noch der ein oder andere irgendwie dazu gekommen, aber das ist so gefühlt der Kern.

Ich glaube, mein Idealpublikum ist FB + Instagram, um die Leute zu erreichen, dich ich normalerweise so erreichen möchte und die auch ein Feedback geben. Aber da muss man halt manchmal vorsichtig sein, was man schreibt 😉 Bei FB kann man zur Not ja noch Leute ausklammern, aber wie nervig ist das denn… bei Instagram geht das nicht und ich muss meiner Mama echt nicht alles erzählen 😉

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Follower und Following

Ja, schon wieder ein Twitterpost, ich weiß, das nimmt Überhand, aber was solls 😉 Dieses übernächtigte Geschwafel muss jetzt noch raus *auf die Uhr schau*

Wie überall gilt, hat man viele Anhänger, ist man ein toller Hecht. Ist natürlich Quark, da es auf die Qualität und nicht auf die Quantität ankommt. Was nützen mit 59 “Britneys mit Fleischpeitsche” (by @bako13) und 44 Twittercoaches, die die “ultimativen Tipps für Twitter” für mich haben, aber weder etwas interessantes schreiben, noch sich für mich und meine Tweets interessieren.

Klar haben eine @Silenttiffy, eine @Elsebuschheuer, ein @Haelekschwein oder ein @Vergraemer zu Recht tausende Fans, weil ihre Tweets einfach außergewöhnlich und originell sind, aber ich beschränke mich jetzt mal mehr auf Otto Normaltwitterer 😉

In der Regel folgt man x Leuten, in der Hoffnung, dass sie alle zurück folgen. Tun sie es nicht, verlässt man sie enttäuscht wieder, sofern man die Tweets nicht tatsächlich interessant und/oder lustig findet.

Ich persönlich halte nichts von dieser Technik, auch wenn ich mich natürlich freue, wenn ich sehe, dass einer dieser “Promis” mir auch zurück folgt, aber in der Regel entscheide ich tatsächlich in erster Linie nach Entertainmentgehalt der Tweets. Klar gibt es auch mal Ausnahmen, wo ich auch bei jemandem bleibe, auch wenn er nervig (geworden) ist, einfach aus Nostalgie oder weil ich schon viele Dialoge mit demjenigen hatte.

Generell miste ich immer wieder aus und versuche, die Zahl derer, denen ich folge, wirklich überschaubar zu halten, denn was nützt es mir, wenn meine Timeline nur so an mir vorbei rauscht und ich keinem mehr richtig folgen kann.

So nehme ich es auch niemandem übel, wenn er mir nicht mehr folgt. Ich schreibe sicher nicht die genialsten Tweets und wer sich nicht dafür interessiert, bitte. Ich halte Reisende nicht auf 😉

In all den Monaten gab es nur einen Follower, bei dem ich tatsächlich irritiert war, dass er auf einmal weg war. Gerade noch eine DM geschrieben und als ich antworten will, bekomme ich die Meldung, dass es nicht möglich ist, weil er mir nicht folgt. Ich hab eine Ahnung, warum er gegangen ist und akzeptiere es, aber überrascht hat es mich trotzdem.

Kennen gelernt habe ich bisher nur einen einzigen, nachdem ich ja zum Twestival nicht gesund war und noch immer ein bisschen vor mich hin vegetiere, wobei doch schon wieder die Frage nach einem Twabendessen auf kam, was wir Anfang August mal auf den September verschoben hatten 😉 Vielleicht klappt es ja doch mal, damit ich doch auch mal 2, 3 neue Gesichter hinter den kleinen bunten Bildchen sehe 🙂

Auf jeden Fall will ich die kleine Bremer(-havener) Truppe um @Oliverprivat, @Fastcloud, @Blushi, @KleineMiez und @Black_Igel (und Düsseldorferin @Heike186) nicht mehr missen. Es gibt einfach zu schöne Gespräche 😉 #Kalte_Muschi, #Bravo_Poster, #Baby_Bilder

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Bild der wunderbaren Michaela von Aichberger

Die Grafikdesignerin Michaela von Aichberger hat auf Twitter unter dem Pseudonym @Frauenfuss ein Projekt gestartet: “Ich male meine Follower” #immf.
Zum Zeitpunkt dieses Posts sind es bereits 175 Bilder und Bild 173 bin ich, bzw. mein alter Ego @MissEvil *schwärm*

Dazu schrieb sie den wundervollen Satz:

Träumewahrmachschubs-#immf für die wunderbare @MissEvil aus Bremen!

Nach dem vorletzten Post über Castelbajac hatten wir uns darüber unterhalten, dass ich es liebe, etwas mit meiner Stimme zu machen und bis zum Abitur fest entschlossen war, klassische Sängerin zu werden, dann aber im letzten Moment aufgegeben habe.

Ich liebe es, wie dieses Bild die Musik und das Programmieren vereint 🙂 Und für alle nicht Programmierer: der Text des Liedes sind lauter Codefragmente. <3 C# ist eine Programmiersprache, aber auch eine Tonart, bzw. ein Ton (Cis) Ich habe tatsächlich vor, wieder Gesangsunterricht zu nehmen und endlich wieder ein bisschen mehr von meinen Träumen zu leben, anstatt sie nur zu träumen. Edit: Inzwischen ist unsere liebe Michaela ja direkt eine Berühmtheit und alle Welt reißt sich um Interviews. Gut gemacht, @Frauenfuss!

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Sibylle Berg und Jean-Charles de Castelbajac

Heute Nachmittag sagte @SibylleBerg: “sagt jetzt alle mal: jean-charles de castelbajac – ohne das es klingt wie mario barth der schwul spielt” und auf meine Antwort: “geschafft, was hab ich gewonnen? #Castelbajac Immerhin halten mich meine Kollegen jetzt für bescheuert ;)” kam zurück: “wenn du so einen nerdinerd beruf hast, vermagst du sicher schnell 1 tonschlaufe aufzunehmen, dass ich das überprüfen kann, hm?”

Naja, aus dem “schnell” ist dann nichts geworden, weil ich arbeiten musste, aber hier ist das Ergebnis:

JCdC1_missevil
JCdC2_missevil

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Web 2.0 und Social Networks

Web 2.0, das tolle mitmach-Web.
Social networks und Dienste gibt es mehr, als man sehen kann und genau da liegt mein Problem. Natürlich gibt es die ganz großen, wie Facebook oder hier in DE die verschiedenen VZs. Hier seine Freunde oder alte Bekannte zu finden, ist ziemlich groß, aber dann gibt es da noch MySpace, W-K-W, StayFriends oder die Lokalisten, um nur einige zu nennen. Einige dieser Netze haben einen speziellen Grund, viele andere bieten alle das Gleiche: Vernetzung von Freunden.
Ich finde es ja gut, mit meinen Freunden vernetzt zu sein, aber dafür Accounts in allen großen Diensten? Da rechnet sich der Nutzen (Infos über meine Leute, oder neue kennenlernen) definitiv nicht mehr mit den Kosten (alles aktuell halten und Zeit dort verbringen) auf. Also kommt es schnell zu Account-Leichen.
Dazu kommt, dass ich z.B. zwar neugierig bin und gerne alles mal ausprobiere, aber schnell die Lust verliere und alles liegen lasse.
Ich hab einen Livejournal-Account, der allerdings nur zu einem meiner Hobbies gehört. Da gibt es viele spannende Einträge in meiner Freundesliste, aber solang ich mich nicht mit diesem Hobby beschäftige, bin ich da nicht zu finden und das kann Monate bedeuten.
Meinen VZ Account hab ich gerade gelöscht, weil es das gleiche ist, wie Facebook, also warum alles zweimal. Die meisten meiner “Freunde” sind auch bei FB.
Mein früheres Blog hab ich auch seit über nem Jahr nicht mehr betreten, weil ich eh nur selten was zu sagen hatte.
W-K-W hat nie mehr als eine Anmeldung von mir gesehen (weil eine Freundin nur da ist) und FB… Mich nervt jetzt schon, dass ich jeden Tag irgendwas neues von meinen Freunden bekomme… Süßigkeiten, Sushi, Mafiafamilien… Das klingt schon wieder nach viel zu viel Aufwand und Zeit.
Deswegen gefällt mir vermutlich Twitter so gut. 140 Zeichen kann man immer mal schnell hin tippen, 100 Tweets nachzulesen geht auch mit Überfliegen schnell und wenn ich mal einen Dialog will, stell ich Fragen oder antworte anderen. Das geht prima zwischendurch und macht Spaß. Ich muss nicht dauerpräsent sein, wie in einem Chat, ich muss nicht viel schreiben, wie in einem Blog und wenn ich doch mal was zu sagen habe, geht das hier, mit einem Link in Twitter.
Offensichtlich bin ich nicht ganz so 2.0, wie ich dachte 😉 Ich benutze E-Mail und Messenger zwar schon seit ’96 und auch täglich, aber nie viel. Ich hab nur selten neue Leute kennen gelernt (lag meist an den dummen Anmachsprüchen) und nie selbst nach neuen Leuten gesucht. Das ist übrigens wieder ein Punkt für Twitter, wo ich tatsächlich mal viele nette neue Leute kennnengelernt habe und vielleicht auch mal live treffen werde. #TwestHB oder ein #Twabendessen.
Trotzdem finde ich es toll, dass ich mit meinem Handy immer und überall all diese Dienste erreichen kann, wenn ich will. So muss ich nicht mehr immer den Rechner anschmeißen und kann nebenbei aufräumen, kochen, oder auf dem Sofa lümmeln. Das ist wieder 2.0, wie es mir gefällt.

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