Depression

Jemand sagte mir neulich, er mache sich Sorgen um mich, weil ich Zeichen einer Depression zeige. Jemand anderes fragte mich daraufhin, ob ich mir Hilfe (ob nun bei Freunden, oder professionell) suchen würde, wenn dem so wäre. Meine Antwort darauf war, dass ich auf jeden Fall mit jemanden darüber sprechen würde, wenn ich es erkennen würde, dass ich das aber nicht versprechen kann, weil ich nicht sicher bin, ob ich mitbekomme, dass ich tatsächlich abgerutscht bin.

Heute kann ich klar die Zeichen erkennen und weiß, warum Menschen denken, dass ich abrutsche. Ich kann sehen, warum sie sich Sorgen machen und wollen, dass ich mit ihnen rede.

  • Ich ziehe mich noch weiter zurück, als bisher schon und sage selbst kleinere Treffen mit 5, 6 Leuten, die ich eigentlich gerne mag, ab
  • Ich habe das Gefühl, nie wieder glücklich sein zu können
  • Ich bin völlig überfordert mit all den Aufgaben, die gerade auf mich zukommen und sehe mich als komplett allein gelassen

Das sind auf jeden Fall alarmierende Zeichen, aber es ist auch eine beschissene Kombination von Ereignissen im Moment, die all diese Probleme und Gefühle potenzieren. Das eine ist die Übernahme eines Hauses und damit zusammenhängend die Aufnahme eines sechsstelligen Kredits, für was ich alleine verantwortlich bin.
Das andere ist eine Trennung, die mir einen wertvollen Ansprechpartner und Freund weggenommen hat.

Daraus ergibt sich ein extremes Gefühl des Alleingelassenseins und die völlige Rückhaltlosigkeit gepaart mit einer immensen Verantwortung. Das macht mich im Moment einfach fertig.

ABER:

  1. Kenne ich meinen Ex gut genug, dass ich weiß, dass er schlicht überfordert ist und keine Ahnung hat, wie er mit der Situation sinnvoll umgehen kann. Er will mich nicht absichtlich verletzen und ich bin ihm auch nicht egal, aber er weiß einfach nicht, was er tun soll, also wählt er den “sicheren” Weg und hält sich an ihr Verbot, keinen Kontakt mehr mit mir zu haben, weil er dann wenigstens an einer Front das Richtige macht. Er hat keine Erfahrungen mit so einer Situation und selbst innerhalb der Beziehung schon immer mal wieder Kommunikationsprobleme und Schwierigkeiten, sich “angemessen” zu verhalten. Das ist also eigentlich nur traurig, aber im Moment fehlt mir die Kraft, sein Unvermögen zu kompensieren und es nicht persönlich zu nehmen, dass er nicht mit mir reden will und all “unsere” Themen jetzt entweder mit ihr besprochen werden, oder halt gar nicht, was ihn aber nicht zu stören scheint. Ich kann im Moment nicht anders, als mich zu fühlen, als wäre ich absolut unwichtig für ihn, weil er einen perfekten Ersatz für mich gefunden hat, der einfach noch viel toller ist. (Ja, ich weiß, dass das nicht richtig ist, aber es fühlt sich so an!) Und ja, das ist momentan meine größte Angst in diesem Szenario: dass ich einfach komplett vergessen und irrelevant werde. Deswegen bin ich auch nicht glücklich über diesen kompletten Kontaktstopp, denn das ist genau der einfachste Weg, um jemanden aus den Augen und aus dem Sinn zu verlieren. Ein paar Wochen/Monate nicht gesprochen und der andere ist im Nirvana der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
  2. Weiß ich, dass ich wertvoll und verdammt awesome bin und zweifle keinen Moment an mir! Das ist für mich der wichtigste Punkt, weswegen ich glaube, dass das “nur” eine temporäre Krise ist. Ja, es geht mir schlecht und ich habe das Gefühl, dass ich nie wieder glücklich sein werde, für immer allein bleibe und für den Rest meines Lebens nur für dieses Haus arbeiten und existieren werde. Aber nein, ich weiß, dass ich das schaffen kann und ich weiß vor allem auch, dass ich nicht alleine bin. Dass es da Menschen gibt, die mich unterstützen und helfen. Und sobald das alles irgendwann zur Ruhe gekommen ist und erstmal seinen Weg geht, wird das alles auch wieder besser. Momentan gibt es immer neue Nachrichten und Entwicklungen, manche gut, manche schlecht. Aber sie kommen und kommen und ich muss mir überlegen, wie ich damit umgehe. Wie ich darauf reagiere, was ich, im Rahmen dessen, anderen Menschen sagen muss und was ich selbst in der Zukunft machen muss, damit das alles funktioniert.
  3. Bin ich schon immer noch ein realistisch positiver Mensch und weiß, dass alles besser werden wird! Ja, es ist im Moment schwer und wird leider auch noch mindestens für den Rest des Jahres so bleiben, aber irgendwann wird alles besser werden und alles wird wieder normal. Ich werde alles stemmen und irgendwann wird mein Hirn auch einsehen, dass diese Gefühle keine Fakten sind. Sie werden ihre Narben hinterlassen, aber sie werden mich nicht zerstören. Und selbst wenn ich unfassbar naiv bin und in Wahrheit doch völlig irrelevant und unwichtig für meinen Ex geworden bin, dann werde ich darüber hinweg kommen und deswegen nichts daran ändern, wie ich bin, denn ich bin genau richtig so, wie ich bin!
  4. Und selbst wenn ich den Rest meines Lebens alleine bleibe, dann ist das in Ordnung. Ich habe wunderbare Freunde und tolle Menschen um mich herum, die mich lieben und für mich da sind, wenn ich danach frage. Und nur, weil ich im Moment nicht danach frage, oder vielleicht auch nicht danach fragen kann, dann heißt das nicht, dass das so bleibt. Ich halte es da mit dem Spruch von Oscar Wilde: “Am Ende wird alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende”!
  5. Der Sport ist zwar ganz offensichtlich in erster Linie ein Coping-Mechanismus (mir fehlt gerade das Deutsche Wort… Ah, Leo sagt Bewältigung), aber hey, es ist eine positive Strategie, die mir gut tut und nicht schadet, wie es Essen tun würde – was sonst die naheliegendste Alternative gewesen wäre. Wobei, ich esse schon auch viel, aber das gleicht sich mit dem Sport zumindest halbwegs aus. Wenn ich das jetzt noch in den Griff bekäme, dann stünden den letzten 8Kg und 10% Körperfett nichts mehr im Wege.
    Das heißt, ich habe den Drang, etwas Gutes für mich zu tun und auch wenn ich es nicht wirklich toll finde, so muss ich mich morgens nicht besonders zwingen, um eine Runde zu starten, weil der Schweinehund da noch schläft. Das ist definitiv ein sehr gutes Zeichen.

Blick auf die Weser mit den Domtürmen im Hintergrund

Ja, ich bin naiv und gutgläubig und ihr dürft mich sogar für ein bisschen dumm halten, das ist ok. That’s me! Ich weiß, dass ich in meinem Leben verdammt viel richtig mache und werde auch nicht aufhören, andere zu unterstützn und aufzupäppeln, auch wenn sie es mir – aus welchen Gründen auch immer – nicht zurück geben können. Seien es profane finanzielle Mittel oder emotionale / psychische Grenzen, die das verhindern. Ich mache weiter und es wird mir wieder gut gehen und ich werde wieder glücklich sein! Irgendwann!

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Eintrag öffentlich oder geschützt schreibe, aber ich denke, der geht mehr Menschen an, als nur die, die sich da bisher gemeldet haben.

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365 Questions Challenge – Juni

So, für den Juni gibt es die Antworten auch wieder an den richtigen Tagen und nicht am Ende zusammen geraten 😉

Ansonsten noch der Hinweis, dass der Blog jetzt auch über https erreichbar ist. Bisher habe ich es nicht nur darauf umgestellt, aber wer will, kann es jetzt zumindest nutzen.
UND das hier ist Eintrag 200 *Konfetti* Ein paar Einträge hatte ich im Rahmen der Aktualisierung gelöscht, aber ich war in den letzten Wochen ja tatsächlich ziemlich fleißig mit Einträgen, sowohl geschützt als auch frei.

Ich wundere mich nur, wie viele Hits ich habe, ohne tatsächliche Besucher zu haben. Echte Menschen sind hier etwa 10-15 unterwegs, würde ich mal so behaupten. Hits habe ich mehr so im Tausender-Bereich… nervig! Ich hätte lieber noch 2, 3 echte Leser.

  1. Liste deine Kreditkarten aus deinem Geldbeutel auf
    Eine Amazon Visakarte
  2. Wie nah kam der heutige Tag an “perfekt” ran?
    Etwas näher, als ein normaler Tag. Ist ok, aber zu perfekt fehlt noch einiges. Auch wenn singen und bekocht werden schon ziemlich gut ist!
  3. Was hast du zuletzt laut gesungen?
    Gestern Chormusik von Merula und Cifra (16.Jhd)
  4. Was war die letzte Versammlung, an der du teilgenommen hast?
    Ähm… unser Standup Meeting heute Früh?
  5. Macht dich heute etwas traurig?
    Die Angst, vergessen und unbedeutend zu werden
  6. Teile einen geheimen Gedanken
    Ich bin gut im Bett, finde Sex aber ziemlich uninteressant 😉
  7. Liste 5 Dinge auf, bei denen du dir wünschst, dass du sie erfunden hättest
    • Irgendetwas, mit dem man in kritischen Momenten Tränen unterdrücken kann
    • Ein Katzenklo, was meinem Kater und seiner daneben-Pinkelei endgültig den Riegel vorschiebt
    • Etwas, was bei haarenden Haustieren hilft. Vielleicht so eine Kuh-Bürstanlage für Katzen und Hunde, sodass man nicht jeden Tag kämmen muss und die Haare nicht überall in der Wohnung und auf allen Klamotten verteilt sind
    • Schuhe mit einstellbaren Absätzen. Sowas ähnliches (tauschbare Absätze) gibt es schon, was ich sehr cool finde, aber so unterwegs anpassbar wäre so praktisch.
    • Implantierte Headsets für Musik und Telefonate
  8. Was ist das letzte Rezept, was du gekocht/gebacken hast?
    Eine Art Sheperds Pie mit Hackfleisch und Süßkartoffeln. War ok, aber irgendwie etweas enttäuschend, hab aber auch 2 Zutaten vergessen.
  9. Wer ist dein zuverlässigster Freund?
    Zuverlässig… na gut, das sind die einen mehr, die anderen weniger. Da suche ich mir jetzt aber keinen aus.
  10. Was ließ dich heute die Zeit vergessen?
    Das Brunch-Buffet und die Gespräche währenddessen
  11. Von was bist du überzeugt?
    Davon, dass ich ein toller Mensch bin, der zwar seine Macken hat, aber sehr viel richtig macht, im Umgang mit anderen und eine Bereicherung für andere ist. (ja, lasst mir meinen Narzissmuss, geht mir gerade mies genug, da muss ich mich an sowas festhalten!)
  12. Wie hast du deine Zeit heute verbracht?
    Hautarzt, Arbeit, endlich wichtige Mails und Yoga
  13. Was hast du zuletzt gekauft?
    Essen… Und sonst ein Kleid, einen Blazer, Adapter.
  14. Hast du heute jemandem deine Anerkennung gezeigt?
    Meinen Kollegen im Chor. Wir hatten heute ein Konzert, was definitiv nicht überprobt war *hust* Und dass es doch verhältnismäßig gut lief, dafür gab es heute Anerkennung an alle Beteiligten Sänger.
  15. Wie viele Liegestütze schaffst du?
    So echte mit ausgestreckten Beinen? Etwa 10, je nach Tagesform.
  16. Auf was freust du dich?
    Ganz ehrlich? Im Moment auf nicht viel… zu viele stressige Baustellen und nichts zum sich drauf freuen
  17. Was ist dein Lieblingsgericht, welches du selber kochst?
    Hmmmm… Das Chilli ist gut, da hab ich aber nicht viel mit zu tun und sonst der Süßkartoffel Eintopf oder Crêpes.
  18. Es gibt nichts besseres, als zu viel…
    Schlaf? Essen? (Ja, ich bin manchmal sehr einfach gestrickt)
  19. Was ist das wichtigste, was dir heute erzählt wurde?
    Nicht weise, aber wichtig: die Katze meiner Eltern/Schwester musste eingeschläfert werden. 🙁
  20. Worüber hast du zuletzt gelacht?
    Keine Ahnung… irgendwas werden Twitter/Kollegen/Gesangslehrer schon gesagt haben…
  21. Welches Buch hast du zuletzt gelesen?
    Buch 6 von der Land of Stories Reihe und “Die vierte Braut” von Julianna Grohe. Eine Art Cinderella Story, die es bei Amazon Prime Reading auszuleihen gab. Fand ich sehr schön, aber dass ich Märchen-Adaptionen liebe, hab ich ja schon ein paar Mal erwähnt. Aber Twitter hat mich auf den Cronos Cube neugierig gemacht, da habe ich mir jetzt mal die Leseprobe geholt und werde mir das ggf bei der wunderbaren Autorin direkt bestellen.
  22. Was zählt heute?
    Dass ich nicht endgültig durchdrehe. Mein Leben ist gerade ein Desaster und ich habe keine Ahnung, wie ich das in den Griff bekommen soll. So viele Entwicklungen, die allen in falsche Richtungen laufen und mich ratlos zurück lassen. Ich hasse es, dass es mir gerade so schlecht geht und mich alles so viel mehr mitnimmt, als es eigentlich müsste. Ich könnte viele meiner Probleme normalerweise mit einem Lächeln hinnehmen und würde sie gar nicht als so problematisch einstufen, aber im Moment ist alles ein riesiger Haufen Mist und ich kann mich nicht mehr dagegen wehren, dass jedes Problem so tut, als wäre es ein Weltuntergang und alle Neuigkeiten mir einreden, dass sie persönlich gegen mich gerichtet sind. Selbst meine Neurodermitis-Ausläufer kommen deswegen gerade alle wieder zum Vorschein.
    Ich weiß, dass einige Freunde Angst haben, dass ich gerade abrutsche und selbst depressiv werden. Ich verstehe, warum sie diese Angst haben und ich kann die Anzeichen sehen. Allerdings halte ich das tatsächlich in meinem Fall momentan für eine temporäre Krise. Ja, es geht mir auf jeden Fall schlechter, als es sein sollte und ich nehme mir vieles deutlich zu sehr zu Herzen, aber ich zweifle nicht an mir. Es geht noch nicht so tief, dass ich mir Sorgen mache, dass es zu einem dauerhaften Problem wird. Ich glaube an mich und ich weiß, dass ich es schaffen werde, da wieder raus zu kommen, auch wenn ich im Moment nicht sicher bin, wie.
  23. An welchem Projekt arbeitest du?
    Schal stricken, Gemüsegarten, Haus (Übernahme und Sanierung), Aufhören darüber nachzudenken, dass gewisse Chancen für mich halt einfach nicht kommen werden, Wohnung/Besitz ausmisten, weil die im Rahmen der Sanierung irgendwann komplett leer geräumt werden muss, die letzten Kilos abnehmen, Muskeln und Ausdauer aufbauen (Sport machen). Nicht alles Kurzzeit-Projekte und verschieden komplex, aber muss halt leider sein.
  24. Unterschreibe (und vergleiche deine Unterschrift mit vor ein paar Jahren)
    Sieht ziemlich genauso aus. Total unkünstlerisch und langweilig
  25. Was ist dein meist geschätzter Besitz?
    Immernoch meine Katzen und mein Auto, oder immateriell: meine Freunde, Familie und Gesundheit
  26. Warst du heute “gut” oder “böse”?
    Ich bin eigentlich immer “gut”. In der Regel sogar viel zu gut. Meine “bösen” Tage im Jahr kann man an ein bis zwei Händen abzählen #langweilig Ich weiß, der Blogtitel lässt anderes vermuten, aber ich kann ja nun nichts für meinen Namen…
  27. Was ist das intelligenteste, was du heute gesagt hast?
    Mit dieser Frage im Hinterkopf habe ich heute den ganzen Tag versucht, meinen inneren Yoda zu channeln (hey, immerhin sind wir fast gleich groß) und was intelligentes zu sagen. Das Ergebnis war dann: Ich mache Sport, obwohl ich es hasse, aus zwei Gründen: 1. Ist es das einzige, über das ich gerade halbwegs Kontrolle habe in meinem Leben und 2. wenn ich psychisch schon nichts machen kann, kann ich wenigstens daran arbeiten, physisch stark und fit zu werden.
  28. Was war heute in deinem Briefkasten?
    Eine Benachrichtigung, dass ich ein Einschreiben bei der Post abholen muss.
  29. Heute war ich so…
    Begeistert von mir selber! Ich war tatsächlich nicht nur laufen, sondern auch schwimmen! Und wer mich kennt, weiß, dass das ne große Nummer ist. Wie sagte meine Schwester schon so schön: wer bist du und was hast du mit meiner sporthassenden Schwester angestellt?
    Ja, schön ist es nicht, aber wie schon 2 Antworten weiter oben geschrieben, gerade sehr gut. Nicht, dass ich Glückshormone spüren würde, aber zumindest bin ich hinterher stolz. Das Problem ist nur, dass ich zu spät ins Bett gehe, als dass ich es einfach so wegstecken könnte, gegen 6 aufzustehen. War heute ziemlich komatös im Büro.
  30. Das letzte, was ich mir selbst gekauft habe, war…
    Ich kauf mir alles selber… schenkt mir ja niemand was 😉
    Eine polarisierte Sonnenbrille (na gut, erstmal bestellt) und einen Bluetooth Kopfhörer.

Das war es dann auch schon wieder für diesen Monat. Viele gute Antworten dabei und ich bin gespannt auf den nächsten Monat.

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Privat und Geschützt

Ich habe eine neue Kategorie ins Leben gerufen. Hier werden nur passwortgeschützte Einträge auftauchen, die entweder mehr über mich erzählen oder mir zum Auskotzen dienen. Alles keine super geheimen Texte, aber nicht für jeden geeignet und zum Teil auch TMI (too much information).
Diese Einträge werde ich auch nicht zu Twitter weiter leiten, da muss also jeder, den es interessiert, selbst vorbei schauen.
Das wird interessant für Menschen, die mich entweder eh schon kennen und damit vielleicht mehr anfangen können, aber auch für die, die mich als Menschen hinter diesem Blog näher kennen lernen möchten.
Voraussichtlich wird es für alle Einträge ein gemeinsames Passwort geben, sodass jemand, der mal Zugang bekommen hat, einfach alles lesen kann. Sollte es noch spezielle Themen geben, die ich wirklich nur an Ausgewählte weitergeben möchte, dann wird das dabei stehen und es gibt ein eigenes Passwort.
Traut euch ruhig, euch dafür zu melden, wenn es euch interessiert.
Noch hab ich nicht ganz durchdacht, wie ich das mit den Titeln mache, da die ja für alle sichtbar sind und ggf schon zu viel verraten. Mal schauen. Aber jedenfalls werden da die Tage ein paar Beiträge rein kommen, die zum Teil schon seit Jahren hier rumliegen und nie veröffentlicht wurden. Also schaut ab und zu mal in der neuen Kategorie rein, denn sie werden voraussichtlich auch nicht im Feed oder der normalen Hauptseite auftauchen.

Wer ein Passwort möchte, kann unter diesem Eintrag kommentieren und mit eine Mailadresse da lassen, mich anmailen oder mich via Twitter oder IG privat kontaktieren.

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Trennungsphrasen

Jaaaaa, noch ein Eintrag zum Thema. Ich hoffe aber mal, dass es der letzte ist. Ich habe mich nur so sehr über ein paar gesammelte Kommentare geärgert in den letzten Wochen, dass ich darüber schreiben musste.

“Andere Mütter haben auch schöne Söhne”
“Du musst nicht die Welt retten”
“Willst du wirklich mit so jemandem befreundet sein, der sich nicht für dich einsetzt?!”
“Mach dir doch um den keine Gedanken mehr”
“Er ist der Verlierer, er hat dich verloren”
“Er ist es doch gar nicht Wert, dass du dich da seinetwegen so rein hängst”
“Wart’s ab, bald geht es dir auch am Arsch vorbei”

Mal ganz abgesehen davon, dass diese Kommentare absolut nicht hilfreich oder motivierend sind, stehe ich tatsächlich so alleine mit dem Wunsch da, dass der Mensch, mit dem ich die letzten 1,5 Jahre verbracht habe und den ich als einen meiner besten Freunde ansehe, glücklich ist und dass es ihm gut geht?
Und wenn ich weiß, dass es ihm nicht gut geht (sei es akut, oder weil er allgemein immer ein paar Schwierigkeiten hat), ist es dann falsch, ihm helfen zu wollen? Ist es zu aufdringlich, ihm Hilfe anzubieten? Sollte ich mich besser zurück ziehen und hoffen, dass seine Neue das schon regelt? Dass es jetzt ihr Job ist und ich da nichts mehr zu suchen habe?

Offenbar scheinen das sehr viele so zu sehen. Aber wenn mein erster Eindruck von besagter Neuer nicht darauf schließen lässt, dass sie die Einfühlsamkeit in Person ist? Was dann?

Ja, er ist alt genug und weiß hoffentlich selber was er tut. Und wenn er Hilfe braucht, wird er sich schon melden…

Ist das so? Natürlich hoffe ich das, aber sicher bin ich mir nicht, denn ich weiß, dass er sich auch in guten Zeiten schwer damit tut, andere mit seinen Problemen zu “belästigen”… Also bleibe ich am Ball, denn es hatte ja einen Grund, dass ich ausgerechnet diesen Menschen für 1,5 Jahre in meinem Leben hatte. Ich bin nun wirklich nicht jemand, der schnell Freunde oder Partner findet und wenn jemand in diesen Kreis aufgenommen wird, dann bedeutet das auch, dass er mir sehr wichtig ist. Und das verfliegt nicht, nur, weil wir kein Paar mehr sind. Klar verschiebt es sich alles irgendwie, aber in meiner Welt sind gute Freunde gar nicht so weit von Partnern weg.

Und ich will auch gar keinen anderen schönen Sohn, darum geht es überhaupt nicht. Ich bin ganz zufrieden alleine und die Chance wird es eh so schnell nicht wieder geben. Ich will nur meinen guten Freund behalten und für ihn da sein, womit ich aber von verschiedenen Seiten als bekloppt abgestempelt werde.

“Perlen vor die Säue”
“Verkauf dich nicht so unter Wert”
“Er wird dich nur ausnutzen, wenn du ihn lässt”
“Er weiß eh nicht, was er an dir hat, also warum machst du dich für ihn stark?”
“Wenn ihm etwas an dir läge, dann würde er auch was dafür tun, so machst du dich nur lächerlich”
“Komm bloß nicht auf die Idee, ihn zurück zu nehmen, dann wird er das immer und immer wieder machen, weil du ja auf ihn wartest”

Kaum einer der Kommentierenden kennt ihn oder weiß, was genau vorgefallen ist (zum Teil kennen sie nicht mal mich wirklich) Diese Kommentare sind nur Phrasen, damit der Verlassene sich besser fühlt. Aber mich haben sie sehr geärgert.
Ich sehe ein, dass ich für Außenstehende ein bisschen selbstzerstörerisch wirke, aber ich bilde mir ein, zu wissen, was ich tue und dass es richtig und wichtig ist, für ihn/uns zu kämpfen, auch wenn – oder vielleicht auch gerade weil – er das im Moment nicht kann.

Und ja, wir haben im Moment keinen Kontakt, was auch ok * ist und sicher im Moment auch mir ein bisschen hilft, alles zu verarbeiten, aber ich werde trotzdem immer für ihn da sein und wir werden auf die ein oder andere Art auch immer wieder Kontakt haben. Und solang er nicht von sich aus sagt “Lass mich in Ruhe, du nervst!” sehe ich auch keinen Grund, damit aufzuhören.

Wir haben uns ja völlig ohne Streit getrennt und waren bis zu dem Tag glücklich zusammen. Warum ist es dann also so schwer zu verstehen, dass ich ihn nicht verlieren will? Warum muss ich das immer und immer wieder rechtfertigen? Ja, ich bin unglücklich – sehr sogar! Ja, ich bin enttäuscht. Ja, ich fühle mich ersetzt (besonders, da sie jetzt auch all die Dinge tun und Spiele zusammen spielen, die vorher unsere waren. Es würde sich besser anfühlen, wenn sie komplett andere Interessen hätte… Dann wäre der Gedanke “er braucht dich jetzt nicht mehr” weniger stark)

Aber wenn jemand bis gestern einer meiner besten Freunde war, dann ist er mir doch heute nicht egal und nicht mehr wichtig! Warum ist das so abwegig?

* Das wie und das warum sind keinesfalls ok, aber grundlegend ist es in Ordnung, dass wir ein bisschen Abstand haben.
Oh und falls sich jemand fragt: ja, das ist meine erste emotionale Trennung. 1998 hab ich Schluss gemacht, weil ich mehr Zeit mit seiner (sehr netten) Mutter verbringen musste, als mit ihm und 2000 lief mit Auseinanderleben, Betrug und fiesen Drohungen, da war ich auch schnell drüber weg.

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Verständnis

Ich bin ein ganz großer Fan davon, Verständnis zu haben. Ich versuche immer, andere Menschen und ihre Entscheidungen und Meinungen zu verstehen. Das bedeutet nicht, dass ich sie gutheiße oder unterstütze, aber es ist mir wichtig, es wenigstens zu verstehen und meine Reaktion daraufhin auszurichten. Nur nimmt man sich damit die Freiheit, sich über etwas so richtig aufzuregen oder zu trauern.

Das betrifft alle Lebensbereiche, sowohl irgendwas kleines, wie dass dich jemand bittet, deine Jacke woanders hinzuhängen, weil er Katzenhaarallergiker ist; wie dass jemand dir sein Auto doch nicht verkaufen will, oder dass dein Partner dich verlässst, um mal einige Beispiele verschiedener Größenordnungen zu nennen.

Der Allergiker

Klar, kann ich sagen, dass dieser Allergiker übertreibt und ich meine Jacke doch nicht irgendwohin hänge, wo ich sie ggf nicht im Blick habe und sie weg kommen könnte. Aber ich kann auch einfach hinnehmen, dass es wahrscheinlich schon reicht, dass diese Person weiß, dass meine Jacke direkt 1m neben ihr ist, damit sie Atemnot bekommt, auch wenn lose Haare auf Kleidungsstücken in der Regel *nicht* allergieauslösend sind. Aber da ist halt auch eine mächtige Psyche und Atemnot ist Atemnot und muss ja nicht sein. Also verdrehe ich vielleicht die Augen, aber bringe dann meine Jacke weg, nicht weiter erwähnend, dass mein Pullover viel mehr Katzenhaare enthält, als die Jacke, die ja quasi nie wirklich in Kontakt kommt. So geht es allen gut und nichts ist passiert.

Das Auto

Ich ärgere mich bestimmt sehr darüber, wenn mir ein versprochenenes Auto nicht verkauft wird, weil es toll gepasst hatte und ich mich jetzt schon drauf eingestellt habe. Aber wenn es dann halt jemanden gibt, der es dringender braucht, ggf aus der Familie, oder ein Notfall im Freundeskreis… Na sicher habe ich da Verständnis und suche halt weiter.
Aber hier fängt es schon langsam an, dass es schwierig wird. Denn dadurch, dass ich Verständnis habe, nehme ich mir die Möglichkeit, mich wirklich darüber aufzuregen und Dampf abzulassen, obwohl ich pissig bin.

– Dieses Auto war mir schon versprochen und ich hab damit jetzt fest gerechnet!
Ja, aber da kam halt etwas absolut Gerechtfertigtes dazwischen, Shit happens! (<– mein Hirn)
– Aber ich wollte dieses Auto haben!
Ich weiß, aber es gibt auch noch andere und dass das von seiner Cousine kaputt gegangen ist, die 2 Kinder durch die Gegend kutschieren muss, ist halt leider wichtiger
– Ja, aber…
Nope
– … ach fuck!

Die Trennung

Der Partner hat jemanden kennen gelernt, der besser passt und Dinge in ihm weckt, die du halt nicht wecken kannst. Die Trennung war ehrlich, offen, total fair und du kannst die Gründe absolut nachvollziehen und verstehen. Aber du bist unendlich unglücklich und willst eigentlich nur stundenlang heulen. Kannst du aber nicht, weil du es verstehst und weil der Expartner eben kein Arschloch ist und das mit dem “Lass und Freunde bleiben”, mal ganz ernst gemeint ist.

Ursprünglich stand hier ein längerer Dialog über die Dinge, die blöd gelaufen sind, oder die er mir gesagt hat und die mich extrem verletzt haben, aber ich habe entschieden, dass sie nicht in die Öffentlichkeit gehören, auch wenn sie nur verdeutlichen sollten, dass ich selbst bei solchen Sachen verstehe, warum sie gesagt wurden und deswegen nur bedingt richtig trauern / weinen kann. Also keine Details und nun weiter im ursprünglichen Text.

Damit nimmt man sich die Freiheit, sich wirklich im Selbstmitleid zu suhlen und 3 Tage am Stück zu heulen und es aus dem System zu spülen. Man versteht die Beweggründe, man versteht sogar diesen wirklich bösartigen Satz… Mit dieser Einstellung stuft man sich selber herab und nimmt die anderen Personen wichtiger als sich selbst. Das mag bei der Allergiekollegin undramatisch und egal sein, bei dem Auto grenzwertig, aber bei einer Trennung ist es ein Desaster. Zum Glück liefen meine Trennungen davor eher unschön ab und ich konnte den Mann als das Arschloch sehen, was mich betrogen hat, mir eine Knarre ins Gesicht gehalten hat oder sonstigen Mist gemacht hat.
(Hmm… warum enden meine Einträge gerade alle mit dem Fazit, dass ich mich herabsetze?! Daran sollte ich wohl besser mal arbeiten)

Aber ich verabscheue niemanden dafür, dass er sich in eine andere Frau verliebt, die halt einfach besser passt. Und deswegen kann ich es nicht ordentlich verarbeiten. Ich kann nur abwarten und hoffen, dass ein Gespräch das ganze abschließend und rational beenden kann, sodass ich nicht immer wieder darüber stolpern muss, dass mein Ex mich eigentlich nur ganz nett und hilfreich fand und sich halt um mich gekümmert hat, wenn und wie es ihm in den Kram passte, anstatt mir die Aufmerksamkeit zu geben, die ich verdient hätte, während ich wirklich hart für diese Beziehung gearbeitet habe.

Disclaimer:

Der Eintrag wurde vor dem Eintrag über Freunde und Beziehungen geschrieben, sodass der Text nicht mehr 100%ig stimmt, da ich das Stadium des Heulen wollens inzwischen definitiv verlassen habe und wir halt [vorerst] irgendwie doch keine Freunde sein können, aber wenigstens aussprechen werden wir uns noch. Mein Gedankenkarrussell ist zur Ruhe gekommen und ich bin im Zustand einer “Angepissten Akzeptanz mit Spuren von Resignation und fuck you” angekommen, würde ich mal so sagen 😉
Aber es bleibt dabei: Ich wünsche ihm ganz ehrlich und aus tiefstem Herzen, dass er glücklich ist, also seht das hier keinesfalls als Pranger an oder fühlt euch animiert, euch irgendwie zu positionieren.

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365 Questions Challenge – Mai

So, ich habe die Liste in ausgedruckter Form wieder gefunden. Der Ursprungsblog besteht ja schon gar nicht mehr und ich werde diesmal auch die Verlinkungen reduzieren, denn schon in den vergangenen Monaten sah man auf den entsprechenden Blogs keine Einträge mehr dazu.

So ist natürlich jetzt das Problem, dass die Antworten nicht “live” sind, sondern nachgeliefert und ich bei manchem raten muss.

  1. Wer war heute nett zu dir?
    Eigentlich sind immer alle nett zu mir… aber ich war heute bei einer Freundin zu Besuch, die für mich gekocht hat, das ist schon sehr nett <3
  2. Mit wem hast du zuletzt gesprochen?
    Einem meiner Kollegen, aber keine Ahnung, welchem
  3. Was lässt dich lebendig fühlen?
    Hmmmm… fällt mir gerade nichts ein. Ich fühle mich aber auch sonst nicht “nicht lebendig”
  4. Der Laden, den ich am häufigsten besuche, ist…
    Keine Ahnung… wahrscheinlich der Netto an der Ecke?
  5. Wie hast du dich heute entspannt?
    War halt so ein typischer Gammel-Samstag mit Zocken und Lesen
  6. Beschreibe deine Lieblingsschuhe, die du gerade besitzt
    Hmmmm… schwarze Pumps? Aber demnächst gibt es TOMS mit Noten drauf <3
  7. Welche Regel hatte heute den meisten Einfluss auf den Tag?
    Man weiß erst, was man hatte, wenn es weg ist
  8. Wie viele Schuhpaare besitzt du?
    Geschätzt so um die 20, incl. Gummistiefel und so
  9. Heute verlor ich…
    Meine Appetitlosigkeit
  10. Ich wünschte… wären nie erfunden
    Social Media, Swarm und all der Mist (das bezog sich speziell auf diesen Tag)
  11. Was ist das teuerste, was du besitzt, was du tragen kannst?
    Keine Ahnung… Ein Mantel für 99€, der mir inzwischen zu groß ist, sodass ich ihn eben nicht mehr tragen kann, oder halt die TOMS, die demnächst bei mir einziehen
  12. Wie viel Geld ist in deinem Geldbeutel gerade
    Ich vermute, so etwa 2,30 Euro
  13. Warum war der heutige Tag einzigartig?
    Meine Schwester war da und hat mir einige Sorgen erleichtert und mich sehr unterstützt <3
  14. Was hast du heute nicht fertig gemacht?
    Bestimmt irgendwas im Büro
  15. Das Wetter war heute…
    Ok
  16. Was was in deinem E-Mail Postfach heute?
    Endlich eine Kündigung, auf die ich schon gewartet hatte, die mich aber ein bisschen hingehalten hatten, weil sie mich behalten wollten
  17. Was wünschst du dir, heute gesagt zu haben?
    So, so viel und der Großteil davon wird nie gesagt werden…
  18. Was war die größte Entscheidung, die du heute getroffen hast?
    Welche Größe das neue Firmen-Poloshirt haben soll
  19. Worauf wartest du?
    Verständnis und eine Entschuldigung
  20. Welche Wahrheit beschreibt deinen Tag am besten?
    Es mag gerade alles nicht ideal laufen, aber es geht mir gut und ich habe ein gutes Leben
  21. Was ist das letzte, wofür du dich beruhigt hast?
    Ich verstehe die Frage nicht… Ich bin immer ruhig. Beruhigen muss ich mich für Vorsingen oder sowas. Gabs aber lange nicht. Erst nächsten Monat wieder
  22. Beschreibe deinen Tag mit einem Satz, der aus 6 Wärtern besteht
    Gesangsunterricht ist zu teuer zum verquatschen
  23. Was war das letzte, was dich verletzt hat?
    Die Aussage, dass ich es nicht wert sei, dass man sich für mich Mühe gibt
  24. Hast du deine Zeit heute weise genutzt?
    Jepp, ich war bei einer Anwälting und habe mich über die Möglichkeiten / Abläufe wegen des Hauses informiert
  25. Hattest du letzte Nacht einen Traum? Beschreibe ihn
    Keine Ahnung, aber in der Nacht danach bin ich sehr verstört aufgewacht, wobei ich den Traum jetzt auch nicht mehr zusammen bekomme.
  26. Wohin wünschst du dich?
    In eine Zeit, in der ich glücklich bin
  27. Was für Musik hast du heute gehört?
    Die Deadpool Soundtracks <3
  28. Woran hattest du heute am meisten Spaß?
    Spaß… naja, das vielleicht nicht, aber ich hatte abends einen sehr vielversprechenden Chat (leider nur für diesen Abend) und ein tolles Telefonat.
  29. Was liebst du am meisten von den Dingen, die du jeden Tag tun musst?
    Ähm… Ins Bett gehen – zählt das?
  30. Welche Hobbies hast du?
    • singen
    • lesen
    • Computerspiele
    • stricken
  31. Was war der Tiefpunkt des Tages?
    Das Wetter! Ich bin nicht geschaffen für 32°C und das Wetter killt mich
Youtuber:
Blogger:
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Freunde und Beziehungen

Freunde… ein kein ganz einfaches Thema für mich. Ich bin super introvertiert und schließe nicht schnell Freundschaften. Auch bin ich niemand, der sich häufig meldet, was aber nicht bedeutet, dass mir die Leute nicht wichtig sind! Nur muss ich sie nicht so oft sehen, um zu wissen, dass sie da sind.
Ich habe wenige Freunde, aber die sind eigentlich dafür alle auch sehr gut. Es gibt auch keinen Unterschied, ob es Männer oder Frauen sind. In meiner Welt ist es nämlich völlig problemlos möglich, dass Männer und Frauen Freunde sind, auch wenn ich aus Erfahrung weiß, dass das bei vielen auch Probleme macht.
Und da Freunde für mich eher schwierig sind, merke ich mir auch, was da so schief ging. Hier eine Sammlung von Problemen (und auch guten Beispielen)

Der Empörte und Blasi-Hasi

Im Jahre 2001 traf ich in einer Arbeitsamt-Schulung einen Mann, mit dem ich mich sehr gut verstand. Wir hatten einen sehr guten Draht und dass da kein Interesse an einer Beziehung bestand, war relativ klar. Aber wir hatten eine gute Zeit und eines Abends saßen wir zusammen und ich fragte ihn, wie es denn wäre, wenn er eine Freundin hat. Er sah mich an, als wäre ich ein Auto und sagte, dass das doch kein Problem sei. Auf meine vorsichtige Anmerkung, dass sie mich ja nun ggf nicht mögen könnte, war er ernsthaft empört, wie ich denn glauben könne, dass er sich von seiner Freundin vorschreiben lassen würde, mit wem er befreundet ist.
Nunja, die Realität schlug etwa 2 Wochen später zu, als er mit einem der Mädels aus dem Kurs zusammen kam. Sie wusste, dass ich gemeinsame Interessen mit ihm hatte, die sie total langweilig fand und ich so auf meine Art eine Verbindung zu ihm hatte, an die sie nicht ran kam. Also was tat sie? Sie verbat ihm den Kontakt mit mir und er verabschiedete sich “vorerst, bis es sich beruhigt” und ward nie wieder gesehen.
Als ich ihn zufällig ein paar Jahre später wieder traf, erzählte er mir, dass die Beziehung schnell wieder getrennt wurde, weil es halt doch nicht passte und sie durch ihre Eifersucht und Forderungen viel kaputt gemacht hatte. Ich habe ihn nicht gefragt, warum er sich dann nicht wieder gemeldet hat, aber zu dem Zeitpunkt war es mir dann auch ehrlich egal. Anfangs habe ich ihn jedoch sehr vermisst.

Der Kämpfer und die Eifersüchtige

Etwas ganz ähnliches ist mir just heute Früh wieder passiert.
Mein Exfreund hat sich neu verliebt. Ich bin nicht glücklich darüber, aber nunja, Shit happens.
Man muss dazu sagen, dass unsere Beziehung immer eher eine gute Freundschaft war (~80-90%), die mit ein paar Streuseln Beziehungskram bestreut war. Wenn ich an ihn denke, dann sind mir Dinge wichtig, wie unsere Ausflüge, gemeinsame Konzerte, die Motivation bei der Diät, sogar der Besuch bei seiner Familie. Ich habe ihn unterstützt und war glücklich, zu sehen, wie sich aus dem kleinen, kranken Kätzchen, was mir da irgendwann vor die Türe gesetzt wurde, ein großer, stattlicher Kater wurde.
Von daher war ich nicht glücklich, als er Schluss machte, aber konnte es verstehen und war froh, dass er mir versprach, dass wir gute Freunde bleiben würden, auch wenn mir klar war, dass ich damit trotzdem viel verlieren würde, weil seine Definition von Freundschaft leider doch auch eine andere ist, als meine und er vieles als “partner-exklusiv” ansieht, was für mich auch in eine Freundschaft gehört. Aber man nimmt ja, was man kriegen kann und wir haben so viele Gemeinsamkeiten, dass es wirklich schade und traurig wäre, wenn das alles verloren wäre.
Nunja… gestern erfuhr ich, dass seine neue Freundin dagegen ist, dass er auf meinem Sofa übernachtet, wenn er zu einem Chorwochenende kommt. Hallo Vertrauen?! Na gut, das lässt sich auch irgendwie regeln, auch wenn es ärgerlich ist. Er versprach, das noch mal ansprechen und dafür kämpfen zu wollen, dass wir uns weiter sehen können. Denn wenn ich nicht bei ihm auf dem Sofa schlafen darf, kann ich ihn nicht besuchen, da *ich* nicht in der Lage bin, 2 mal am Tag 250Km zu fahren und jedesmal ein Hotel nehmen, wenn ich einen Freund sehen will… ?
Nun ja, heute Früh kam dann die Meldung, dass er gar keinen Kontakt mit mir haben soll, denn sonst würde sie die Beziehung nicht fortführen wollen…
Ja, ich bin angepisst und enttäuscht, aber mal ganz ehrlich, ich finde sowas nicht in Ordnung! Ich kann doch meinem Freund nicht vorschreiben, mit wem er seine Zeit verbringen darf. Und jemanden dazu zu zwingen, sich zwischen mir und anderen Menschen zu entscheiden, wissend, dass er mich liebt und alles für mich tut, geht gar nicht!
Ich wünsche ihm, dass es das Wert ist und er nicht am Ende dasitzt und wieder völlig unten angekommen ist, weil die Beziehung nicht funktioniert hat und er sich selber fertig macht, weil er dafür seine Freunde abgeschossen hat.
Wahrscheinlich würde ich ihn sogar noch mal aufbauen, sofern er es über sich bringt, sich wieder bei mir zu melden und sich nicht in seine Schuldgefühle einmauert und den Kontakt vermeidet.
Also, wenn du das liest: Melde dich bei mir, wenn es schief geht!!!

Der Gute Bekannte

Wie ich schon schrieb, habe ich nicht viele Freunde und wenn jemand nicht will, dann ist das so. Ein Mann, den ich über Twitter kenne und mit dem ich gerne essen ging oder Filme schaute, sagte mir mal ganz deutlich, dass ich keine Freundin sei, sondern nur eine gute Bekannte.
Ich habe in dem Moment etwas geschluckt, aber na gut, ich dränge mich bestimmt niemandem auf.
Neulich sagte ich einen Filmabend ab, weil ich nicht gut drauf war und er schrieb zurück: Nur so zum trösten könntest du auch rumkommen. Weißt du, nä?
Ich starrte etwas verwirrt auf mein Handy. Nein, das wusste ich nicht. Ich erwarte von einem “guten Bekannten” nicht, dass er mich einfach nur tröstet, weil es mir gerade doof geht. Keine Ahnung, ob er da andere Ansichten hat oder ich in den letzten Jahren in der sozialen Hierarchie angestiegen bin, aber das überraschte mich doch sehr.

Der beste Freund

Mein bester Freund ist mein Ex. Wir haben uns damals relativ dreckig getrennt und von Betrug bis Drohungen war alles dabei. Aber da ich viel zu nett für diese Welt bin, habe ich ihn nicht auf die Straße gesetzt, sondern ihm die Chance gegeben, sich etwas zu suchen und ihn weiter bei mir in einer WG leben lassen. Dadurch konnten wir uns nie komplett aus dem Weg gehen und konnten irgendwann unseren Streit hinter uns lassen und als Freunde neu anfangen. Heute, fast 18 Jahre später, ist er ein Teil meiner Familie und nicht mehr weg zu denken. Die Idee, wieder etwas miteinander anzufangen entlockt uns beiden nicht mehr als ein “örks, nee, lass ma!” aber wir sind füreinander da und wichtig.
Ich weiß nicht, was mit uns passiert wäre, wenn er direkt ausgezogen und weg gewesen wäre. Wahrscheinlich hätten wir uns tatsächlich ziemlich aus den Augen verloren und hätten heute keinen Kontakt mehr.

Die beste Freundin und die Beziehung

Bei meiner allerbeste Freundin hat das übliche Schicksal des “ich hab einen Freund und kümmere mich um sonst niemanden mehr” zugeschlagen. Dazu kam eine Depression, die es ihr er schwer machte, mich auf einem gleichwertigen Level zu sehen und so haben wir uns leider sehr auseinander gelebt. Aber das ändert nichts daran, dass wir uns sehr wichtig sind und langsam wird es auch wieder enger und besser.

Fazit

Also, wie man sieht, bin ich sehr gutgläubig, viel zu verständnisvoll und leicht auszunutzen, aber ich finde, Freunde dürfen auch mal Scheiße bauen und wenn sie die Verantwortung dafür übernehmen, was sie getan und gesagt haben und wenn sie sich ehrlich bemühen, dann sind sie es mir auch Wert, dass ich ihnen verzeihe und wir da weiter machen können, wo wir aufgehört haben.
Natürlich weiß ich, dass in vielen Köpfen dadurch ein “Missy macht/hilft schon, die nimmt mich auch zurück” steckt und dass ich meinen Wert damit herabsetze[n lasse], aber es hatte ja Gründe, dass diese Menschen in meinem Leben waren/sind und die haben sich in der Regel ja auch nicht geändert.

Klar sagen mir alle, ich solle den “Kämpfer” zum Mond schießen, weil ich das nicht nötig habe, aber ich mag ihn und er ist mir wichtig und ich will keinesfalls, dass er in das Loch zurück fällt, aus dem ich ihn raus geholt habe. Außerdem haben wir viele Gemeinsamkeiten und ich fühle mich wohl mit ihm. Klar ist das gerade alles ein gigantisches Desaster und gemeinsam mit all den Problemen, die ich sonst so habe (Haus, Garten, Katzen) macht mich das gerade extrem fertig, aber ich will nicht aufgeben und die Beispiele hier zeigen ja auch, dass es sich oft lohnt und auszahlt, am Ball zu bleiben. Nicht für eine Beziehung, denn dafür war ich wohl nicht die richtige für ihn, aber als gute Freunde.

Und an die wundervollen Menschen, die hier unerwähnt blieben: ihr seid super und ich bin froh, euch zu haben, egal, ob alt oder neu <3

Wie immer, ein sehr verworrener und unzusammenhängender Eintrag, aber genau dafür hab ich diesen Blog ja, um Gedanken loszuwerden, die mich bewegen und vielleicht auch Reaktionen und Diskussionen damit zu wecken.

P.S.

Und während ich das hier hochlade, entdecke ich einen Kommentar, der mir seine Liebe gesteht… keine schlimmen Links, DSGVO Häkchen gesetzt… ich bin verwirrt. Ist das ernst gemeint??? Also, lieber Jemand, als anonymer Kommentar kommen wir da nicht weiter 😉

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