Spaziergang durch die Vergangenheit – Computer und co

Das klingt irgendwie viel poetischer, als der Eintrag eigentlich wird, aber naja, da müsst ihr durch 😉

Es geht in diesem Fall um die Entwicklungen der letzten ~25 Jahre. Also seit ich ein Kind war. Dinge, die heute selbstverständlich sind und damals noch nicht mal erträumt wurden. Mal sehen, wie weit ich mich jetzt verlaufe, vielleicht werden es auch mehrere Einträge. Ich schreibe einfach drauf los und habe noch keinen festen Plan.

Die ersten Dinge, die mir beim Rückblick sofort einfallen, sind natürlich Computer und Handys. Seit ich denken kann (vermutlich seit Mitte der 80er), stand bei uns im Wohnzimmer ein C64. Der ist bis heute funktionsfähig und wurde erst vor wenigen Jahren abgebaut, weil meine Mama genervt war und eh niemand mehr damit gespielt hat. Mein Papa war damals in Mailboxen damit (Chat Noir), schrieb fleißig Listings aus der Zeitschrift ab (seitenweise Zeichen, der Horror!) und wir haben alle damit gespielt.

Mit 14 hatte ich dann das erste Mal Zugriff auf seinen PC – eine neue Welt! Da mein Papa immer ein Selberbastler war, fiel bald genug Kram an, sodass ich mit etwa 16 Jahren meinen ersten eigenen PC hatte. Anfangs nur mit DOS, später dann immerhin auch Windows 3.1. Die Zeit der AOL Spam-CDs und das Wort “Chat” hier und dort, ließen mich dann darum betteln, auch ins “Internet” zu dürfen. Ich durfte. Ich schreibe “Internet”, weil das, wo ich mich damals bewegte, nicht wirklich das Internet war, sondern nur die Umgebung von Compuserve, wo mein Papa seinen Zugang hatte. Erste Chats, erste Gifs, alles neu und super aufregend.

Meine erste große Internetliebe: Michael aus Dortmund. Wir haben gechattet, telefoniert und er hat mir versucht, zu erklären, wer denn Ironman (sein Nick) sei. Ich bin ziemlich sicher, dass ich den damals für einen Bösewicht hielt und nicht für einen der Guten… Naja, damals gab es halt Robert Downey Junior noch nicht 😉 (das ist übrigens nicht wahr, zu der Zeit spielte er bei Ally McBeal mit – was für eine durchgeknallte Serie!)

Der erste Cybersex: irgendwann öffnete sich ein neues Chatfenster und ein Mann fragte mich nach Cybersex. Ich habe den Rechner noch nie so schnell ausgemacht und mich soweit wie möglich davon entfernt. Das fand ich sehr, sehr scary. Zum Glück blieb es lange Zeit bei diesem einen Versuch und ich habe nur irgendwann mal eine sehr scherzhafte Session mit Champagner und Boxershorts (jeweils virtuell) mit Michael und seinem Kumpel gehabt. Da haben wir herzliche gelacht, aber mit Sex hatte das nicht wirklich was zu tun.

Ja, nachdem ich mich lange auslachen lassen musste, weil ich nur Windows 3.1 und ein 14.4er Modem hatte, kam dann doch irgendwann auch der Punkt, an dem ich eine 32Mb Festplatte und 8 MB RAM hatte, sodass ich auch bereit für die schöne neue Welt mit Windows 95 war 😉

Mit 17 entdeckte ich dann die Welt der lokalen Mailboxen und habe viele nette Leute getroffen und kennen gelernt. Auch sehr, sehr schräge Vögel, aber generell war Internet noch sehr nerdy und es war halt nicht jeder unterwegs, wie heute, wo man sich von 11 jährigen Kids beleidigen lassen muss. Nein, das waren alles Nerds unter sich und wenn alle social awkward sind, dann ist es eigentlich niemand. Das waren die Leute, die hochtrabend “Rechner” sagten, während der Rest der Welt von “Computern” oder “PCs” sprach. Es hat sich so viel verändert…

Meine ersten beiden Freunde habe ich auch über diese Mailboxen kennen gelernt. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich bis heute sehr auf den Schriftverkehr (haha) fixiert bin und nicht einfach einen süßen Typen in der Straßenbahn anlächle (Oh Gott, das würde ich nie tun! Der hat eh ne Freundin und findet mich dann komisch und Menschen sind eh alle komisch und… das ist alles so viel entspannter, online. Man kann sich in Ruhe beschnuppern und wenn es nicht passt, muss man sich gar nicht erst treffen.)

Was man damals für ein Geld für neue Teile oder Internet ausgegeben hat, ist der Hammer. Das würde heute niemand mehr machen.

Aber auch in dieser Zeit waren Handys noch nicht verbreitet und ich erinnere mich gut, dass ich mich von einem der anderen User in den tiefsten Osten von Berlin lotsen lassen musste, weil er wusste, wo einer der Typen wohnte, die ich dringend zu meiner Abschiedsparty haben wollte. Dem hab ich dann einen handgeschriebenen Zettel an die Wohnungstüre gepappt. Und er kam.

Ich hatte damals einen… TeLMi (musste ich gerade erst mal googlen). Ein Pager, auf den man Nachrichten schicken konnte, in dem man entweder eine SMS schickte (aber hatte ja noch niemand) oder eine Sprachnachricht per Telefon sendete, die das System dann mehr oder weniger dürftig übersetzt. Ich erinnere mich noch gut, dass ich mal ziemlich lange vor einer Nachricht stand, weil der Absender nicht seinen Namen, sondern die Usernamen von sich und seiner Freundin genannt hatte, mit denen das System natürlich endgültig überfordert war und irgendwas unverständliches draus machte.

Und das Internet außerhalb von Mailboxen und Compuserve? War furchtbar bunt, blinkend, glitzernd und voller Frames, aber auch nicht halb so gefährlich oder werbungsverseucht, wie heute. Man hatte eine Geocities Seite und darauf alles angewandt, was das (die?) HTML so hergab. Laufschrift war auch immer gerne gesehen, oder lustige “under construction” Bildchen.

Von 1998 bis 2013 war ich ein treuer ICQ Nutzer, auch wenn ich den Client mit der grünen Blume und dem nervigen oh-oh bald gegen irgendwelche viel tolleren Multimessenger, wie Miranda, eingetauscht habe. Nachdem mein letzter regelmäßiger Kontakt 2013 verstorben war, beschloss ich, dass es Zeit sei, auch diesen Urgroßvater von Facebook und WhatsApp zu Grabe zu tragen.

So, ich denke, das war’s für diesmal und ich werde einen weiteren Eintrag für andere Teile des Lebens erstellen.

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[Musik] Charly Lownoise & Mental Theo – Wonderful Days

Ist ja nicht zu übersehen, dass meine Musikzeit in den 90ern war. Ich lieb[t]e Boygroups, Euro-Pop, Euro-Dance und Happy Hardcore. Ich hatte nie viel für Techno über und war ja, wie schon erzählt, auch nie auf der Love Parade, obwohl ich in Berlin gewohnt habe, aber was ich doch wirklich gerne mochte und auch bis heute immer mal wieder höre, ist Happy Hardcore.

Scooter, Dune, Mark’Oh, Charly Lownoise & Mental Theo, Gigi D’Agostino.

Stellvertretend für diese Gruppe gibt es hier jetzt auch ein Video 🙂 (Und ich bringe von den anderen sicher auch noch Videos, macht euch keine Hoffnungen, dass ihr dem entgehen könntet *g*)

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[Musik] Chesney Hawkes – The one and only

Der Song begleitet mich auch schon seit 1991. Ich hab den Film “Buddy’s Song” zwar nie gesehen, aber liebe den Song, seit dem ich ihn damals im Radio gehört habe. Von Chesney hatte ich auch Poster an der Wand. Und er hatte so eine süße, weiß, blinde Katze *hach*
Irgendwann muss sich mal schauen, wo die Fotos von meiner Posterwand sind. Ich hatte rund ums Bett alles voller Poster, wie man das so von den Teenagern aus den Filmen kennt. Zum Teil kannte ich die Musik nicht mal wirklich (Doro!) aber fand die Leute cool / hübsch. Aber zum Teil war ich natürlich auch großer Fan (Caught in the Act). Ich fahre das WE zu meiner Family, vielleicht finde ich ja was.

Bis heute in den meisten meiner Playlists vertreten. So groß war der Song nie, wenn mich nicht alles täuscht, aber Michael J. Fox hört ihn im Film Doc Hollywood vor seinem Unfall im Auto.

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[Musik] The Joker’s – Cowboy

Irgendwann in den sehr frühen 90ern kam mein Vater von einem Trip nach Spanien wieder und brachte eine selbst bespielte Kassette mit. Die war beschriftet mit dem Wort “Bacalao” und er fragte mich, was das denn für Musik sei und ob es sowas bei uns auch gäbe?

Bacalao ist eine Spanische Form des Techno. In DE (oder zumindest in meiner kleinen Welt) war Techno noch relativ neu und ich hatte nicht viel damit zu tun gehabt, aber immerhin konnte ich es einordnen.

In diesem und den nächsten Jahren fragte mein Papa immer wieder, ob wir denn nicht mal auf die Loveparade gehen könnten. Anfangs habe ich es nicht so ernst genommen, aber ich glaube, er wäre da tatsächlich gerne mal hin gegangen. Nur hatte ich da leider so gar kein Interesse und so waren wir nie da.

Aber diese Kassette lief lange bei uns Kindern rauf und runter. Und einen Song davon möchte ich euch heute präsentieren. Das war auch so ein WTF LOL Moment 😉

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Oh Noes! Stephen Gately (Boyzone) tot

Ich bin ja in den 90’ern musikalisch aufgewachsen und gehörte der Zielgruppe der Boygroupfans an. Ich hab sie alle gehört und geliebt und überhaupt und so.

Hingeschmolzen bin ich, als ich vom schwulen Crossover Caught in the Act x Boyzone gehört habe und war ganz gefrustet, als Eloy und Stephen sich wieder getrennt haben.

Und was erfahre ich an diesem kühlen Oktobermorgen? Stephen Gately (Boyzone) ist gestern auf Malle gestorben 🙁

Was ist denn dieses Jahr los?!

Also Rest in Peace kleiner Stephen und viel Spaß im Himmelschor… (Himmel-Schor? wie sieht das denn aus…)

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