Feminismus und Feminazis

Ich schreibe hier ja nur selten hochwertige Beiträge, aber das hier geht mir schon seit einer Weile durch den Kopf und ich versuche jetzt einfach mal, das zu Papier zu bringen.

Fe·mi·nịs·mus
Substantiv [der]
eine Ideologie und gesellschgaaftliche Bewegung, die die Gleichberechtigung der Frau in allen Lebensbereichen und eine Veränderung der gesellschaftlichen Rollen von Frauen anstrebt.

Ich tue mich schwer damit, denn meiner Meinung nach ist das zu einseitig. Natürlich ist das die Wurzel, aber es ist heutzutage so viel mehr. Es geht um gleiche Behandlung und gleiches Ernst Nehmen von Problemen und das ist für die Männer auch wichtig. Es geht ja nicht nur um Bezahlung, sondern um so viel mehr.

Aber allein der Begriff “Feminismus” macht es so einseitig. Und es ist kein Wunder, dass daraus Horden von mehr oder weniger verbohrter Feminazis entstehen. Ich weiß, dass der Feminismus genau diese Gleichheit anstrebt, die ich hier anspreche, aber Ideal und Realität sind halt doch meist unterschiedlich.

Ich bin eine heterosexuelle, weiße Frau und damit schon sehr privilegiert. Ich habe in meinem Leben nie bewusst Nachteile wegen meines Geschlechts gehabt. (Wirkliche Nachteile, nicht der Alltagssexismus, der nicht Bestandteil dieses Artikels ist. Mal sehen, ob ich in der Zukunft mal ein paar Worte darüber schreibe.)

Diese ganze Bewegung nimmt so groteske Züge an und es werden Schwerpunkte auf so (in meinen Augen) alberne Punkte gelegt, wobei die wichtigen Dinge immer weiter ignoriert oder aufgeschoben werden.

Ist es wirklich wichtig, überall ein Binnen-I zu haben, oder heutzutage auch noch ein Sternchen? Bin ich wirklich so fragil, dass ich mich unwillkommen fühle, wenn ich nicht irgendwo die weibliche Form lese? Warum müssen dafür tausende von Euros verbraten werden, damit alle Formulare und Anschreiben jetzt politisch korrekt sind? Das verstehe ich nicht! Das ist meine ganz persönliche Meinung und ja, ich kann irgendwie nachvollziehen, was dahinter steht, aber ich persönlich finde es unwichtig. (in meiner Rolle als nicht Betroffene) Andersrum habe ich einen Freund, der Erzieher ist und seinerseits klagt, dass in vielen Texten nur von Erzieherinnen die Rede ist und es ja nun kein Aufwand wäre, das “i” was ja nun eh da ist, eben groß zu machen. Also es geht auch anders herum.

Wenn ich mich vorstelle, ist es unterschiedlich, ob ich mich als Informatiker oder Informatikerin vorstelle. Das ist mir so egal, dass es halt so raus kommt, wie es gerade will, ohne, dass ich mir darüber Gedanken mache.

Neulich war eine Bekannte sehr überrascht, dass ich mich eben nicht als Informatikerin, sondern nur als Informatiker vorgestellt hatte. Nicht negativ, nur fällt es heutzutage eben schon auf, wenn man nicht die “korrekte” Form benutzt. Aber dass ich eine -in bin, oder mich als solche identifiziere, das sieht man mir an, das muss ich nicht noch extra betonen.

Was ich auch überhaupt nicht leiden kann, ist, wenn Frauen ihre Brust schwellen, die Augen verdrehen und erklären, dass Frauen ja eh besser seien und dass doch langsam klar sein müsste. Und in der Regel erwähnen sie das nicht nur einmal, sondern das zieht sich dann über die nächsten 5 Minuten und viele umstehende Frauen steigen sofort mit ein. Das wird gerne bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit gemacht und sich diebisch darüber gefreut.

Ist natürlich Bullshit. Vielleicht hatte eine Frau in diesem akuten Moment eine tolle Idee, bevor ein anderer drauf kam, aber dann könnte sie sich genauso gut für viel toller und intelligenter und besser als alle anderen anwesenden Frauen halten – tut sie aber nicht, denn das wäre ja albern. Aber die Chance, stattdessen viel besser als die Männer dazustehen, das lassen sie sich nur selten entgehen.

Warum wird so viel Energie für so Kinkerlitzchen verschwendet? Was für ein anstrengendes Leben muss es sein, wenn man jedes “er” was stellvertretend für irgendwas allgemeines steht (Partner, Gott…) gleich mit einem gehässigen “ist ja klar, dass es ein ‘er’ ist” kommentiert und sich darüber aufregt.

Wenn ich rede, dann nutze ich einfach aus Faulheit “wenn man seinen Partner” und fange dann nicht mit “wenn man seinen Partner oder seine Partnerin” an… Aber damit begeht man heutzutage ja schon ein halbes Verbrechen.

Woher kommt diese Wut? Und warum lässt man sich damit sein Leben so versauern?
Ja, ich bin relativ jung, vielleicht hat man da wirklich noch eine ganz andere Aggressivität aus den 80ern mitgenommen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass mich diese Frauen nerven, auch wenn ich sie normalerweise sehr gerne hab.

Versteht mich nicht falsch! Feminismus und jegliche LGBTQA Geschichten sind richtig und wichtig, nur die Formen, die es an so vielen Stellen annimmt, sind halt verquer. Wir brauchen eine [gewisse] Gleichheit und keine rosa Ü-Eier für Mädchen.

Egal, wie weit wir heute sein mögen, es gibt zwei [viele, viele] Bilder im Netz, die noch mehr als deutlich zeigen, was hier immer noch völlig falsch läuft und wo gerade auch Männer unter dieser Ungleichheit leiden. Damit komme ich wieder zum Anfang: Ich mag das Wort Feminismus nicht, weil es alles so einseitig erscheinen lässt. Arme, unterdrückte Frauen…

It’s not a rape if a woman does it (9gag)
Soziale Rituale unter Feministinnen.

Disclaimer: Das hier ist allein meine Meinung und ich respektiere jeden, der sich für den Feminismus stark macht und denkt, dass all diese Punkte wichtig und richtig sind. Ihr rockt und ich bewundere euer Engagement!

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