Hörbücher

Hörbücher

Ich hasse Hörbücher! Bis vor wenigen Wochen war das eine Herzensüberzeugung und deswegen ist die Tatsache, dass ich meine Meinung so langsam ändere, einen Eintrag wert.
Als Xennial war ich ein Kassettenkind. Jede Woche brachte ich neue Kassetten von TKKG, den drei ???, Sotland Yard, oder Enid Blyton Geschichten nach Hause. Und weil die Auswahl endlich war, ging ich am Wochenende auch immer mal wieder auf Flohmärkte, wo ich neue Hörspiele für 3 bis 5,- DM kaufte. Viele davon sind längst vergessen – ich habe Scotland Yard geliebt, aber gefühlt kennt sonst niemand die Drillinge, die Verbrechen in London aufgeklärt haben und dabei die Nummern des Brettspiels nutzen, um über die verschiedenen Kreuzungen zu sprechen. Andere, wie die Drei ??? begleiten heute noch viele Erwachsene in den Schlaf und die Live-Events sind ausverkauft.

Aber Hörbücher haben für mich nie funktioniert. Rufus Beck kann noch so toll eine gewisse magische Geschichte lesen, aber nach 10 Minuten wurde mir bewusst, dass ich zwar seine Stimme im Hintergrund wahrnehme, aber keine Ahnung hatte, was er gerade erzählt hatte. Also habe ich es direkt wieder aufgegeben. 10 Jahre später gab es einen weiteren Versuch, der nur deswegen temporär von Erfolg gekrönt war, weil wir von der Arbeit aus eine Challenge laufen hatten, dass jeder 10K Schritte am Tag macht. Also war ich ständig zu Fuß unterwegs und aus Ermangelung an Ablenkung, hörte ich in den 3 Monaten alle Hörbücher und Hörspiele, die ich von Torchwood finden konnte. Aber ohne die ewigen Spaziergänge funktionierte auch das mit den Hörbüchern nicht mehr.

Wieder 10 Jahre später entdeckte ich, dass das Fitnessstudio ähnlich stupide und monoton war, wie die Spaziergänge, und ich dabei auch hören kann. Denn wenn ich irgendetwas mache, bei dem ich auch nur ansatzweise nachdenken muss (das betrifft auch den Haushalt) schweife ich ab und das Buch verschwindet im Hintergrund. Und wenn ich einfach nur zuhöre, ohne etwas anderes zu tun (wie mein Vater z.B. der einfach in seinem Sessel sitzt und Bücher hört) dann kann ich ja auch selber lesen, was schneller ist und mich nicht mit redenden Menschen belästigt. Ich liebe es zu lesen und ich liebe Stille.

Dieses Jahr habe ich dann entdeckt, dass Spotify einen ganzen Haufen Hörbücher hat, die mir frei zur Verfügung stehen – bzw. standen. Gerade die Englischen Bestseller sind inzwischen alle entfernt worden, weil Deutschland wohl auch bald auf das Hörbuchkonzept aufspringen wird, was diese Bücher dann nicht mehr als normale Alben zählt, sondern nur über ein Extraabo verfügbar macht.

Ich fing an mit Good Omens von Neil Gaiman und Terry Pratchett. Ein Hörspiel mit David Tennant und Michael Sheen. Da ich die Serie kenne, war es nicht so schlimm, dass ich immer wieder abschweifte, weil ich keine Informationen verlor. Danach las ich Babel von R.F. Kuang, ein Buch, was ich einerseits immer lesen wollte, aber andererseits nicht soo spannend fand, dass es es zeitlich bisher priorisiert hätte. Aber gemeinsam mit Gelegenheitsspielen oder Handarbeiten verlor ich ja keine Zeit. Es folgten The Atlas Six von Olivie Blake, weil ich das im letzten Jahr schonmal gelesen hatte und eine Erinnerung brauchte, was genau passiert war, bevor ich Teil 2 und 3 lesen konnte und She Who Became The Sun von Shelley Parker Chan.

Gerade das letzte Buch war für mich nicht wirklich geeignet. Mein westliches Gehirn hatte große Schwierigkeiten, die Chinesischen Namen nur anhand ihres Klangs auseinander zu halten und ich musste mehr als einmal in das physische Buch schauen und Stellen nachlesen, um zu verstehen, wer da gerade beteiligt war. Gut, dass das schon seit 2 Jahren in meinem Bücherregal drauf wartete, gelesen zu werden.

Aber warum ging es denn auf einmal? Warum schaffte ich es plötzlich, einem Buch zu folgen, dessen Plot ich bisher noch nicht kannte? Geschwindigkeit! Wenn ich die Geschwindigkeit des Buchs soweit hoch drehe, dass es a) meinem natürlichen Lesenfluss nahekommt und b) mich nicht verliert, weil es so langsam und ausdrucksstark erzählt wird, dass ich mich zu Tode langweile, dann bleibt mein Gehirn dabei. Welches Tempo das ist, hängt von Buch und Sprecher ab, aber ein grober Richtwert sind für mich 1,5-fache Geschwindigkeit für Englische Bücher und 2-fache für Deutsche. Natürlich geht dann genau dieser Ausdruck flöten und es ist den Sprechern gegenüber irgendwie unfair, aber lieber eine Geschichte auf der Soundqualität einer 33er LP auf 45 (ich erwähnte schon, dass ich alt bin) als dass ich schlechte Laune bekomme, weil zu langsam erzählt wird.
Das klappt natürlich nur, wenn einem die Story wichtiger ist als die Darbietung, bzw. man eben ignorieren kann, dass einem die Geschichte von den Chipmunks erzählt wird, aber dann klappt es echt gut. Und normale Hörbuch-Platformen haben das mit dem Pitch auch besser raus.

Und falls jetzt jemand neugierig ist: um das Tempo für Alben verändern zu können, braucht es eine Browsererweiterung und den Spotify-Webplayer. Bisher geht das da nur für Podcasts. Vielleicht auch für “echte” Hörbücher, wenn das Feature dann mal in DE verfügbar ist, aber für normale Alben natürlich nicht; da man ja normalerweise seine Musik nicht in der Chipmunk-Version hören will.

Und ein ganzer Haufen Bücher, gerade auf Deutsch, sind auch nach wie vor verfügbar. Ansonsten kann ich immer wieder Libby empfehlen. Viele Bibliotheken nutzen das Netz von Libby, um ihre Digitalen Angebote zur Verfügung zu stellen.

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Wieder einmal Spotify

Ich habe ja schon von meiner verstörenden Beziehung zu Spotifys Wochenmix berichtet, aber diese Woche gab es wohl die abstruseste Liste ever! Nicht, dass ich nicht einige Lieder durchaus mag, aber dieser Mix!

1. Hakuna Matata – Deutscher OST
2. Fliegerlied – Buddy (auch ein absoluter Dauerbrennerm in drölfzig Versionen – wird jedes Mal geskippt)
3. Jump – Girls Aloud
4. Der ewige Kreis – Joycely B. Smith (König der Löwen, die zweite)
5. Maniac – Michael Sembello, OST
6. Tour de France – Dream Chaser
7. The Spirit of the Hawk – Rednex
8. (I’ve had) The Time of my Life – Sacre, Carlsberg Werbung
9- Probiers mal mit Gemütlichkeit – OST
10. Black or white – Michael Jackson
11. Reach – S Club 7
12. Hawaii 5-0 – Royal Philarmonic Orchestra
13. The Weekend Whip – The Fold
14. Altes Fieber – Die Toten Hosen
15. Chocolate (Choco, Choco) – La Banda Loca
16. Son of Man – Phil Collins
17. The Final Countdown – Europe
18. I Will Follow Him – Sister Act OST
19. Eine Insel mit zwei Bergen – Volker Racho
20. Duck Tales – OST
21. Deutsche Nationalhmyne
22. Der Lu-Lu-Lukas-Song – Jürgen und Ibero6
23. It’s my Life – Bon Jovi
24. Got my mind set on you – Damien Leith
25. Verdammt guter Tag – Feuerherz
26. The Power of Love 2006 – Huey Lewis & The News
27. Gäa – Oonagh
28. Mila Superstar – The Toonosaurs
29. Everything is AWESOME Tegan & Sara, The Lonely Island, OST
30. Can Can – Jaques Offenbach

Ja, ich höre viele Soundtracks, aber das sind mehr so die epischen Orchesterstücke von John Williams, Ramin Djawadi oder Hans Zimmer… und die Nationalhymne???

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[Musik] Toni Basil – Hey Mickey

Oh, das letzte Video ist ja schon eine Weile her.
Ich fragte neulich schon bei Twitter, ob es irgendwo eine Möglichkeit gäbe, mit der man die Songs in den wöchentlichen Listen von Spotify tracken und darüber die Häufigkeit von bestimmten Liedern sehen kann. (Wahrscheinlich sollte ich einfach die Connection zu Last.fm aktivieren, fällt mir gerade so ein, damit hat man vielleicht zumindest einen Anhaltspunkt)
Die gefühlten Top 5 bei mir sind: Macarena, das Fliegerlied in verschiedenen Sprachen, Hey Mickey, Westerland und Mambo No.5
Einer der Songs ist fast immer dabei und es gab auch schon Wochen, wo ich zweimal den gleichen Song hatte, nur halt in unterschiedlichen Versionen. Ist ja nun nicht so, dass Spotify so langweilig wäre, mir immer die gleiche Version zu geben, nein, das sind schon unterschiedliche Stücke!)

Nunja, das hier kannte ich tatsächlich vorher noch gar nicht, aber ich habe mich dran gewöhnt und begrüße es immer wie einenn alten Bekannten, wenn es wieder auftaucht. Und doch, es gibt weitaus schlimmere Stücke in meinen Listen 😉

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Spotify Mixtapes

Spotify gibt sich ja Mühe und hat einen Algorithmus, der einem jede Woche 30 Lieder ermittelt, von denen er glaubt, dass man sie gut fände.

Ich weiß nicht recht, wo der bei mir mal falsch abgebogen ist, aber in der Regel sind diese Vorschläge definitiv nicht das, was ich gut finde. Ja klar, es sind mal gute Stücke dabei, aber auch so unendlich viel Schrott!

Ich bin ja eigentlich ganz entspannt, was Musik angeht und höre wirklich viel, aber es gibt Dinge, die gehen nicht und ganz weit vorne sind alle Varianten von “Ballermann – Mucke”! Sowas wird sofort weggedrückt, wenn es mal auftaucht, aber das hält Spotify nicht davon ab, es immer wieder zu versuchen. Dazu auch gerne Deutsche/Niederländische/Skandinavische (Pop-)Schlager. Aber warum?!

Nun ja, jetzt gibt es ein relativ neues Feature, welches sich “Mixtapes” nennt. Das sind thematisch geordnete endlos-Playlists. Und nun schauen wir doch mal, was uns da so unterbreitet wird:

1. Soundtracks von Computerspielen und Filmen: Großartig! Hauptsächlich orchestral und episch.
2. Pop aus den 80er/90ern: Jepp, definitiv my guilty pleasure. DJ Bobo macht einfach Spaß
3. Klassik, hauptsächlich auch instrumental. Jepp, immer gern genommen.
4. Deutsche Schlager! WTF?! Helene Fischer und Mathias Reim??? Ja, zugegeben, es gibt deutlich schlimmere Musik (da sind wir wieder beim Ballermann) aber trotzdem, das ist nicht meine Musik, die ich mir jetzt freiwillig als Endlos-Playliste anhören möchte.

Verstehe ich nicht. Irgendwann muss ich mal irgendwas gehört haben, was den Algorithmus so verwirrt hat, dass er nicht mehr weiter weiß. Meine ganzen Chorstücke, die ich so zum lernen höre, werden aber z.B. ziemlich ignoriert. Naja, trotzdem ne schöne Funktion und die ersten Tapes sind defintiv cool. Außerdem habe ich auch in den Vorschlägen schon wirklich interessante neue Stücke entdeckt.

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[Musik] Grave Digger – Excalibur

Nachdem ich letztes Mal schon Metal hatte, lege ich hier noch eins nach. Die Band Grave Digger hat offenbar immer wieder Konzeptalben herausgebracht. Während ich das hier schreibe, höre ich bei Spotify gerade das Rheingold Album.

Naja, jedenfalls war damals (1999) das Album Excalibur gerade neu und erzählte die Geschichten um König Arthur, Merlin, Morgana und die Ritter der Tafelrunde. Das habe ich gerne gehört und füge den ein oder anderen Song auch heute noch mal in Playlists hinzu.

Excalibur auf Spotify

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