Tschüss, 2020

OK, Zeit für einen Jahresrückblick. Ich hab festgestellt, dass ich das meiste schon im letzten Eintrag geschrieben habe, aber wir fassen mal noch alles zusammen, auch im Vergleich zum letzten Rückblick.

Dieses Jahr war alles anders. Die Pandemie hält die Welt auf Trab und, was eigentlich nocht sehr viel schlimmer ist, die Auswüchse von Dumhheit, Ignoranz, Hass, Unsolidarität und Rassismus breiten sich aus und lassen mich sprachlos und kopfschüttelnd zurück. Aber gerade diese Woche bin ich stolz auf mein Bremen, was die geplante Querdenkerdemo und alle Ersartzveranstaltungen erfolgreich verboten hat und so verhindert hat, dass sich ein Berlin oder Leipzig wiederholt. <3 Aber abgesehen davon waren meine Schwerpunkte dann die folgenden:

Die Katzen

Ich habe dieses Jahr mehrfach befürchtet, dass ich den Jahreswechsel wohl nicht mehr mit beiden Katzen erleben würde. Hugos Herz ist kaputt und bei Muffin wurde ein Leberschaden und eine schwer/kaum heilbare Bauchspeicheldrüsenentzündung diagnostiziert. Beiden ging es zwischendurch wirklich schlecht und wir mussten viel herumprobieren. Aber im Moment geht es ihnen beiden ziemlich gut und es sieht aus, als hätten wir noch eine Weile zusammen <3 Es bleibt dabei, dass sie beide schwer krank sind und dass man nichts mehr machen kann, wenn es schlechter wird, aber offensichtlich hat es sich erstmal gefangen und wird gerade nicht schlechter.

Chor

“Chor” ist im Moment ein großes Wort… was im Sommer als Quartette gestartet hat, konnte in September/Oktober zu Oktetten werden und wir konnten sogar ein paar Konzerte singen (viel Instrumental, wenig singen) und ist nun, seit November, auf Duette eingeschrumpft. Nicht das, was jedem Chorsänger liegt, denn man geht ja auch in den Chor, um mit anderen zusammen zu singen und solistisch singen liegt nicht jedem.
Mir macht es aber Spaß. Mein Gesangsunterricht macht sich endlich bezahlt und ich habe jetzt schon einige Gottesdienste mit einer Freundin solistisch begleitet. Die Gemeinde darf im Moment auch nicht singen, so braucht es Freiwillige, die die Gemeindelieder singen. Mir macht es Spaß und es trainiert halt auch immens. Lampenfieber lässt sich ja nun nur unter echten Bedingungen angehen und nicht irgendwo zu Hause oder im Unterricht.
Und wenn ich ehrlich bin, finde ich es sehr angenehm, nicht mehr stundenlang mit 80 Leuten und einer zu warmen Heizung “eingepfercht” zu sein. 30-90 Minuten Probenzeit sind super. Dafür habe ich jetzt halt viel mehr Sonntage, die ich nicht ausschlafen kann, aber irgendwas ist ja immer… Zitat aus dem letzten Beitrag: “Ich befürchte, 2020 wird da einen Rekord hinlegen” Ja, hat es, aber in eine ganz andere Richtung, als gedacht.

Auto, Sport, Diät

Fanden nicht statt, dieses Jahr 😉

Sozialleben

Meine Beziehung läuft wirklich gut und der Neuanfang war der richtige Weg und uns geht es sehr gut. Freunde getroffen habe ich natürlich eher nicht so viele. Aber Ich habe ja meine Duettpartnerin und die letzten beiden Wochenenden dann auch traditionell Plätzchen backen bei 2 Freundinnen. Aber da hört es dann auch schon auf. Ich merke wieder mal, wie privilegiert und glücklich ich bin, dass ich wunderbar alleine sein kann, ohne, dass mich meine eigenen Gedanken erschlagen.
Ich verbringe letztendlich viel zu viel Zeit zu Hause und bewege mich nicht (siehe auch den Punkt vorher). Ich nehme die Pandemie ernst und gebe mir Mühe, so wenig Kontakte wie möglich zu haben, auch wenn es mir defintiv gut täte, öfter mal einfach spazieren zu gehen, wofür man ja auch keine anderen Menschen braucht.

Hobbies

Bücher:

Ich bin auch in diesem Jahr bei modenrnen Märchen-Umerzählungen geblieben und Fantasy-Kram (Hexen, Dämonen, biblische Referenzen). Nach wie vor keine hohe Literatur, aber nett für zwischendurch.

Games:

Es hat sich ein bisschen auf Handyspiele verlagert (AFK Arena, Seven Deadly Sins, Pokémon Go) aber auch das neue World of Warcraft Addon hat mich wieder an den Rechner gebracht. Meinen geplanten Pile of Shame habe ich überhaupt nicht angefasst. Aber ich glaube, er ist auch nicht größer geworden… Dazu habe ich dann mit Duolingo angefangen und kämpfe, um meine Strähne am Leben zu halten. Aber um ehrlich zu sein, ist die Strähne gerade auch das einzige, was mich noch dabei hält. Sprachen lernen, ohne sie zu nutzen, ist halt irgendwie blöd. Ich habe Französisch als Schwerpunkt gewählt, Niederländisch als zweite Sprache und Finnisch, um mal hinein zu schnuppern.

Handarbeiten:

Meine Hände sind nach wie vor unbegeistert von der Idee, dass ich wieder stricken könnte, aber ich habe zumindest ein paar Socken gestrickt. Ansonsten bin ich dieses Jahr aufs Nähen umgestiegen, habe mir neue Maschinen gekauft und die Welt mit Masken überflutet. Ich habe 73 Muster ausprobiert und als Brillenträger sind sie alle nicht perfekt. Am besten funktionieren für mich tatsächlich die sogenannten 3D Masken, die ein extra Nasenteil haben. Ganz “nebelfrei” bekommt man sie nie (ich zumindest nicht), gerade jetzt, wo es kalt wird, aber mit denen habe ich die besten Erfahrungen gemacht.

Serien und Filme:

Man sollte meinen, dass ich mehr geschaut habe, weil ich ja ständig zu Hause bin. Aber dem war nicht so. Wenn, dann habe ich eher noch viel weniger geschaut, als sonst. Und hauptsächlich halt neue Staffeln von schon bekannten Serien, wie Umbrella Academy, Doom Patrol und Doctor Who. Musik habe ich auch so gut wie gar nicht gehört. Mein Spotify Rückblick besteht nur aus Übungsstücken für den Chor und den Soundtracks von Les Misérables und Hamilton. Sie mussten sich schon echt Mühe geben, genug Lieder für die Liste zu finden.

Fazit

Für mich war es ein verhältnismäßig gutes Jahr. Ich bin privilegiert AF, sodass ich all diese Regeln und Einschränkungen problemlos einhalten kann und weder finanziell, noch mental, oder sozial darunter leide. Ich darf singen, sogar in deutlich angenehmeren Umständen, als normalerweise, meine Beziehung entwickelt sich immer besser… also alles ist gut. Von mir aus könnte es gerne so weiter gehen. Also nicht die Pandemie, mit all den Toten und Infizierten, aber Abstände, Menschen mit Masken, wenn sie krank sind, kürzere und kleinere Chorproben, Homeoffice… Es wäre schön, wenn man ein paar dieser Dinge in das “Danach” mitnehmen könnte.

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[Blogparade] Mein Hobby – Dein Hobby

Ich habe mal wieder eine Blogparade gefunden, die mich anspricht. Zu meinem Hobby, dem Singen, kann ich nämlich einiges erzählen.

Iniitiiert wurde die Blogparade von SunnyEra von Fine Skill . Dort gibt es jeden Monat eine neue Parade und ich werde bestimmt noch öfter vorbei schauen.

Bücher

Ich habe verschiedene Hobbys. Ich liebe es zu lesen und versuche, im Jahr meine 50-60 Bücher zu erreichen. Aber bevor jetzt alle in Ehrfurcht erstarren, oder sich fragen, wo ich bitte die Zeit dafür hernehme: das beinhaltet auch viele Bücher, die nur 150-200 Seiten haben und eine super Zeit dafür ist zum Beispiel die Busfahrt, wenn das Wetter keine Lust aufs Rad macht. Zusätzlich habe ich jetzt angefangen, beim Sport Hörbücher zu hören. Sonst kann ich mich ja gar nicht damit anfreunden, aber im Studio sind die super.

Ich hänge großteils im Fantasy/Supernatural Genre, gerne gemischt mit Himmel/Hölle Elementen, oder Krimi/Welt retten Thema. Dämonische Kopfgeldjäger, Luzifers Tochter, die Reiter der Apokalypse, sowas halt. Gerade lese ich zum Beispiel ein Buch, in dem Barabbas ein Hacker in der heutigen Zeit ist und gegen Black Madonna und ihre KI kämpfen muss. SciFi, biblische Hintergründe, Cybergedöns – Ich liebe solche Mischungen.

(Kurzer Bibelexkurs: Die Hohenpriester hatten das Volk aufgestachelt, dass sie Jesus’ Kreuzigung fordern. Pontius Pilatus, der Verantwortliche für die Strafe, fühlt sich damit nicht so gut und versucht es zu verhindern. Vor Ostern gibt es eine Tradition, dass ein Gefangener freigelassen wird und er fragt das Volk, ob er Jesus freigeben soll, oder Barabbas, einen Mörder, der auch gekreuzigt werden soll. Er hofft natürlich, dass sie Jesus freigeben, aber sie entscheiden sich gegen ihn. Darauf kann Pilatus nichts mehr machen und die Dinge nehmen ihren Lauf.)

Als Hörbuch habe ich gerade Ready Player One auf den Ohren, was ja nun ziemlich weit davon weg ist, aber bisher sehr cool. Ich habe schon etwa 5/14 Stunden geschafft. Da gehen noch ein paar Trainings für drauf.

Handarbeit

Handarbeiten ist zwar eines meiner Hobbys, wird aber sträflich vernachlässigt, unter anderem, weil meine Daumengelenke das Stricken irgendwie total uncool finden. Aber ich habe noch soooo viel Wolle und Lust drauf. Also schaue ich, dass ich immer mal wieder 2, 3 Runden während eines Meetings einschiebe, sodass sich die Hände nicht überanstrengen, weil es zeitlich relativ begrenzt ist und ich trotzdem ein bisschen was machen kann.

Videospiele

Ansonsten bin ich ein Nerd und liebe es, am Rechner zu spielen. Ich bin auch nach fast 14 Jahren nach wie vor in WoW unterwegs, mal mehr mal weniger. Aber ich habe inzwischen eine sehr nette Truppe auf Twitter gefunden, mit denen kann ich auch als schlimmster Casual Gamer mal in Inis gehen und Spaß haben. <3

Ansonsten hatte ich mir ja für dieses Jahr vorgenommen, meinen Pile of Shame auf Steam mal ein bisschen zu reduzieren. 2 Spiele habe ich bereits abgeschlossen, die schon seit Jahren angefangen da rum lagen und immer nur sporadisch mal angefasst wurden. Aber wenn man einfach zu dumm für die Rätsel ist und ständig nach einem Walkthrough spielen muss, hält sich die Lust in Grenzen. Ich versuche es dann immer mal wieder und tüftle einen Nachmittag, mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg, aber irgendwann ist es dann wieder so abstrus, dass es nur noch mit Hilfe geht und dann höre ich auch bald auf, denn einfach alles am Stück mit Hilfe durchspielen ist ja Quark.

Singen

Mein Haupt-Hobby ist aber das Singen. Wobei ich es selber nur zum Teil als Hobby ansehe und zu einem anderen Teil schon als einen zweiten Job. Ein Hobby ist etwas, was man macht, weil man es liebt und weil es einem Spaß macht. Die Zeit, die dort hineinfließt, wird freiwillig gegeben und positiv gesehen. Ich empfinde zum Teil die Vorbereitungszeit schon mehr als Arbeit als als Hobby. Proben kosten Zeit und Nerven. Ich habe die Diskussion immer mal wieder mit einer Freundin. Sie liebt die Probenarbeit und geht darin total auf, könnte aber die Konzerte verzichten, wohingegen ich die Proben oft blöd finde, mich aber über das Endergebnis, mit Orchester und lauter richtigen Tönen freue. Zusammen ergeben wir quasi die perfekte Chorsängerin 😉

Die Einschätzung Arbeit vs Hobby variiert aber natürlich auch je nach Chor, nach Stück und nach Tagesform. Je größer der Chor und je niedriger das Niveau, desto mehr Arbeit ist es. Je ätzender das Stück ist, desto mehr Arbeit ist es. Aber es ist ja eine Verpflichtung und ich kann mir (zumindest in kleineren Ensembles) nicht einfach die Rosinen raus picken und nur das mitmachen, worauf ich Lust habe. Das geht im großen 80-110 Leute Chor, aber nicht bei 16-30 Leuten.

Und es kommt natürlich dadurch einfach auch zu Stresszeiten, wenn mehrere Chöre (ich bin in einem großen Chor, 2 Ensembles und pro Jahr noch in etwa 2-4 kleinen Projekten) zu ähnlichen Zeiten Konzerte haben und so plötzlich Wochen entstehen, in denen man in 10 Tagen 8 Proben und/oder Konzerte hat, ggf sogar mehrere an einem Tag. Und dazu dann noch die Vorbereitungszeit (Noten lernen)

Aber auch wenn es stressig und nach Arbeit klingt, mache ich es gerne und freue mich gerade über meine Entwicklung in den vergangenen Monaten, in denen ich immer mal wieder kleine solistische Partien übernehmen durfte und so den Schritt aus meiner Komfortzone hinaus “auf die Bühne” machen durfte. Ich singe gerne und bin stolz auf das, was ich kann. Zwischen 8-18 ging auch jeder davon aus, dass ich Gesang studieren würde, aber das passt mit meiner Persönlichkeit schlicht nicht. Ich bin kein Kämpfer, keine Rampensau und auch wenn ich es toll fände, auf einer Opernbühne zu stehen, so ist das einfach nicht meine Welt. 80% Kampf und 20% wirklich singen ist halt nicht schön. Dass ein professioneller Chor auch eine Option gewesen wäre, auf die Idee bin ich leider damals nicht gekommen. Das hätte wohl gepasst.
Aber ich bin mit meinem jetzigen Stand zufrieden und sehe, wie ich mich immer weiter entwickle. Um das zu fördern, habe ich auch schon seit Jahren Gesangsunterricht.

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Selbstbewusstsein

Ich hatte neulich einen Klassenabend, das bedeutet, alle Schüler meines Gesangslehrers kommen zusammen und tragen dir Stücke vor, die sie in dem letzten Monaten erarbeitet haben. Ganz klein und familiär. Das mache ich seit 4 Jahren und es ist jedesmal ein Desaster 🙁 . Ich kann meine Stücke, ich weiß, wie man singt, ich habe eine schöne Stimme, aber wenn ich den Mund aufmache, kommt da eine Mischung aus Frosch und Seehund raus. Meine Nerven flattern und ich kann nichts machen, als weiter zu singen, bis sich nach einer Seite alles beruhigt hat und endlich so klingt, wie es sollte/könnte.
Das macht mich absolut rasend, denn ich weiß, dass mir niemand dieser Menschen etwas tut, niemand lachen wird und alle gut verstehen, wie ich mich fühle und mir hinterher trotzdem aufrichtig gratulieren zu dem Fortschritt, den ich seit dem letzten Mal gemacht habe. Es gibt einfach keinen Grund, in diesem speziellen Rahmen dermaßen nervös zu sein.
Im Chor ist das was anderes. Da sitzen genug Frauen, die einen beneiden und lästern und darauf warten, dass ich einen Fehler mache. Deswegen verstehe ich, dass ich in diesem Rahmen unendlich nervös bin. Wohingegen ein “echtes” Publikum, also mehrere hundert Zuhörer, mich kalt lassen – die können mir nichts.

Jedenfalls kam von allen Seiten der Kommentar: Du kannst das doch, trau dir mehr zu, sei selbstbewusst!

Das hat mich ein bisschen zum Nachdenken gebracht. Denn ich selbst hätte das nicht mit fehlendem Selbstbewusstsein erklärt. Ja, ich bin schüchtern, aber ich weiß, was ich kann und dass ich gut vorbereitet bin und nicht die schlechteste Sängerin in der Gruppe. Ist das also wirklich mein Selbstbewusstsein, oder doch nur meine Schüchternheit? Und wie eng hängen Schüchternheit und Selbstbewusstsein zusammen?

Grundlegend habe ich ein gutes Bild von mir und denke, dass ich als Mensch vieles richtig mache und ziemlich in Ordnung bin. Ich habe durchaus Selbstzweifel in einigen Bereichen, bzw. weiß, dass ich mehr leisten könnte, wenn ich mich mehr anstrengen würde. Ich nehme mich nicht zu ernst und selbst wenn etwas schief geht (Stichwort: Frosch) kann ich gut damit umgehen und es endet nicht damit, dass ich heulend den Raum verlasse, sondern ich habe die Souveränität, zu sagen “ok, das war scheiße, jetzt machen wir das noch mal richtig!”

Ein alternatives Beispiel über flatternde Nerven war neulich im Büro, als ich einer ziemlich großen Truppe ein paar neue Features vorstellen sollte. Dafür saß ich alleine in meinem Büro und habe online die Funktionen gezeigt. Bis es anfing, war ich total entspannt, aber dann war ich wieder total nervös. Eigentlich sollte man meinen, dass ein Publikum, von dem man nichts sieht und hört, das beste Publikum überhaupt ist, aber so ohne jegliches Feedback kann man sich auch an nichts festhalten und sich nicht beruhigen, weil man sieht, dass die Leute verstehen, was man sagt oder nett nicken oder so. Das war strange. Naja, das werde ich in Zukunft jedenfalls häufiger machen, das wird also geübt.

Meine größte Unsicherheit liegt im zwischenmenschlichen Bereich. Als extrem introvertierter Mensch, bin ich zwar sehr, sehr zurückhaltend, aber trage mein Herz auf der Zunge und bin auch sehr ehrlich. Und wenn jemand etwas in mir anspricht, reagiere ich sehr schnell darauf und möchte diesen Menschen festhalten, denn das passiert sehr, sehr selten. (alle paar Jahre mal) Damit verunsichere ich andere sehr schnell, die wahrscheinlich schon ein Bild der overly attached girlfriend* vor Augen haben, obwohl ich eigentlich nur nett sein möchte 😉 Da bleibt dann nur Geduld und Ruhe, um sich kennen zu lernen und zu verstehen, was da, außer einem großen Haufen Chemie, wirklich ist.

Und warum ist es so ungewöhnlich, sich Dinge zu merken, die einem jemand erzählt hat? Immer wieder gerate ich entweder in die Situation, dass jemand völlig vergessen hat, dass wir ein Thema schon mal besprochen haben und grundlegende Dinge nochmal nachfragt, oder dass sie total verwundert sind, dass ich mir eben Sachen gemerkt habe, die sie mir irgendwann mal erzählt haben. Entweder interessiert es sie offenbar also nicht, was ich erzähle, bzw. ich bin nicht relevant genug, als dass man sie sich merken müsste, oder sie reden mit so vielen Menschen, dass sie es nicht schaffen, sich Informationen zu merken… Wie auch immer, jedenfalls steh ich dann am Ende als halber Stalker da, weil ich zuhöre und mir die Sachen merke, die mir erzählt werden.

Ich stehe oft vor dem Dilemma, ob ich mich bei jemandem melde, oder jemanden anspreche, oder jemanden auch nur bei Facebook/Twitter/Spotify/Instagram adde (was für Frauen übrigens genauso gilt, nicht nur für Männer), weil ich befürchte, zu aufdringlich zu sein. Das ist wieder eine Frage der Schüchternheit und irgendwie bestimmt auch des Selbstbewusstseins. Ich habe seit Monaten eine Mail in den Entwürfen, in der ich jemanden gerne auf einen Kaffee treffen würde, um ihn näher kennen zu lernen. Ich krame sie immer wieder raus, aber schicke sie nie ab. Ich wurde von einer meiner besten Freundin vor ein paar Jahren mal genau so “angesprochen” und alles lief super, aber irgendwas hält mich davon ab. Wahrscheinlich würde es positiv verlaufen und selbst wenn nicht, dann wird mich das auch keine schlaflosen Nächte kosten, also sollte mir das echt egal sein. Aber nein, da bin ich total gehemmt.

Aber besser schüchtern, als zynisch und sarkastisch oder totale Resignation. Aber so hat jeder seine [Abwehr-]Mechanismen und es kommt in Endeffekt nur darauf an, dass irgendwer sich die Mühe macht und sich die Zeit nimmt, um einen kennen zu lernen und zu beweisen, dass nicht alle Menschen da draußen Arschlöcher sind, sondern es auch ehrliche Menschen gibt, die sich wirklich für einen interessieren und einen gerne haben. Denn irgendwie gibt es davon viel zu wenige.

Und wie immer ein Mix aus losen Gedanken, die alle ineinander führen, aber gar nicht zwingend mit dem Thema zu tun haben. Aber so ist das eben. Fängt man erstmal an mit Schreiben, kommt da immer mehr zusammen.


Overly Attached Girlfriend

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Freizeitstress

Wenn die Hobbys einen mehr stressen, als die Arbeit, dann sollte man wohl drüber nachdenken, etwas zu ändern.

Ich liebe es, zu singen und freue mich über jede Einladung / Anfrage für Projekte, da mein Ego sich natürlich gestreichelt fühlt, aber jeder Auftritt bedeutet vorher x Termine, die sich immer mehr anhäufen. In entspannten Wochen habe ich etwa 2 Termine, in hektischen schon ungefähr 9 und das zusätzlich zu einer normalen Vollzeitarbeit.

Also lieber ein bisschen vorsichtiger sein mit Zusagen. Aber man hat natürlich immer im Hinterkopf, dass man vielleicht auch nicht mehr gefragt wird, wenn man öfter absagt und das wäre natürlich nicht gut. Aber da muss man wohl durch, wenn man sich nicht aufreiben lassen will.

Aber ich habe ja auch andere Hobbys. Die sind viel entspannter (oder auch nicht) Gemütlich mit dem Kindle und einem Strickzeug auf dem Sofa ist gleich was ganz anderes. Und natürlich Computerspiele. Ich finde leider nicht häufig die Zeit dafür, aber ich spiele gerne und auch wenn ich mir ganz doll Mühe gebe, die Steam Sales zu ignorieren, so fällt dann doch das ein oder andere Schnäppchen in meinen Warenkorb. 81 Steam Spiele besitze ich, einen Großteil davon habe ich noch nicht einmal installiert, geschweige denn angespielt… Aber letztes Wochenende habe ich mich tatsächlich mal wieder hingesetzt und Bioshock 1 angefangen. Hatte ein Bundle mit allen 3 Spielen günstig geschossen und dachte, ich probiere es mal. Gefällt mir bisher sehr gut 🙂

Was ich auch noch gekauft habe, waren alle Tomb Raider Spiele. Ich habe damals mit Spiel 4 oder so angefangen, was in irgendeinem Magazin frei dabei war und seitdem alle weiteren auch gespielt. Durch das Bundle war es jetzt möglich, mal den krassen Grafiksprung zwischen Spiel 1 (1996) und Spiel 9 (2013) – sehr, sehr krass. Aber auch die Zwischenstufen sind spannend. Wenn man keine Pixel mehr sehen kann, aber die Figuren noch eher wie Marionetten aussehen und wie sie immer realistischer und feiner werden. (Und ihr Busen von gigantisch-dreieckig-spitz zu realistisch schrumpft).

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Bild der wunderbaren Michaela von Aichberger

Die Grafikdesignerin Michaela von Aichberger hat auf Twitter unter dem Pseudonym @Frauenfuss ein Projekt gestartet: “Ich male meine Follower” #immf.
Zum Zeitpunkt dieses Posts sind es bereits 175 Bilder und Bild 173 bin ich, bzw. mein alter Ego @MissEvil *schwärm*

Dazu schrieb sie den wundervollen Satz:

Träumewahrmachschubs-#immf für die wunderbare @MissEvil aus Bremen!

Nach dem vorletzten Post über Castelbajac hatten wir uns darüber unterhalten, dass ich es liebe, etwas mit meiner Stimme zu machen und bis zum Abitur fest entschlossen war, klassische Sängerin zu werden, dann aber im letzten Moment aufgegeben habe.

Ich liebe es, wie dieses Bild die Musik und das Programmieren vereint 🙂 Und für alle nicht Programmierer: der Text des Liedes sind lauter Codefragmente. <3 C# ist eine Programmiersprache, aber auch eine Tonart, bzw. ein Ton (Cis) Ich habe tatsächlich vor, wieder Gesangsunterricht zu nehmen und endlich wieder ein bisschen mehr von meinen Träumen zu leben, anstatt sie nur zu träumen. Edit: Inzwischen ist unsere liebe Michaela ja direkt eine Berühmtheit und alle Welt reißt sich um Interviews. Gut gemacht, @Frauenfuss![shariff]

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