Dieser Song hatte wahrscheinlich so viel Einfluss auf mein Leben, wie kein anderer Song.
Es muss etwa 1991 oder 1992 gewesen sein, als ich den Song auf 100,6 hörte. (Ältere Berliner erinnern sich vielleicht noch an diesen Sender, der damals gefühlt eine Mischung aus Charts und Schlagern spielte)
Jedenfalls sang ich so halbgar mit, wie man das halt macht, wenn man den Song nicht wirklich gut kennt (der Song an sich ist von 1985). Irgendwo kommt da drin auch die berühmte Koloratur der Königin der Nacht aus der Zauberflöte vor, die ich problemlos mitsang.
Ich wusste, dass das angeblich total hoch ist und schloss daraus, dass die Version in dem Lied wohl nicht original sein konnte. Also war der nächste Schritt, meinen Papa nach einer Aufnahme der Zauberflöte zu fragen. Und siehe da, er hatte nicht nur Schallplatten, sondern auch eine Edition auf zwei Kassetten.
Und ab diesem Tag liefen diese beiden Kassetten für mindestens 2 Jahre nonstop rauf und runter. Ich kann bis heute jedes der Stücke auswendig mitsingen, zum Teil auch nicht nur die Oberstimme. Meine Nachbarschaft muss mich gehasst haben – oder nie offene Fenster gehabt. Ich hab mir nie Gedanken darüber gemacht, dass ich damit ja den ganzrn Innenhof beschalle, bis mein Vater irgendwann am Wochenende mal morgens auf der Toilette war und dann bei mir klopfte und mich drauf hinwies, dass ich doch vielleicht nicht lauthalt mitsingen sollte, wenn die Fenster offen sind – zumindest nicht so früh morgens am Wochenende.
Als ich dann mit 14 oder so die Chance hatte, selber einmal in einer Wander-Aufführung im Chor mitzusingen, die einige Aufführungen an unserer Schule machte, war ich glücklich.
Heutzutage, nachdem ich noch einige andere [Mozart] Opern kennen gelernt habe, und auch im Chor mitmachen durfte, halte ich die Zauberflöte eigentlich für verhältnismäßig langweilig. Aber wenn sie mal wieder irgendwo auf Arte oder so im Livestream läuft und mir jemand Bescheid sagt, lasse ich sie doch auch gerne nebenbei laufen und summe alles mit.
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