CN: Krankheit, Tod
Wie ich im Jahresrückblick ja schon schrieb, ging es meinen Katzen im vergangenen Jahr nicht wirklich gut. Gerade Hugo hatte mit seinem Herzen zu kämpfen und bekam noch Bluthochdruck attestiert und eine Schilddrüsenstörung. Dazu alle paar Monate Antibiotikum wegen einer chronischen Erkältung. Wir haben es seinem Körper wirklich nicht leicht gemacht, aber er hat alles tapfer überstanden.
Anfang diesen Jahres bekam er dann Durchfall. Als die Erreger wieder im Griff waren, zeigte sich aber die Folge dieser Belastung und sein Darm war nicht mehr in der Lage, sich zu erholen. Dauerhaft Durchfall ist nicht nur unangenehm, es sorgt auch dafür, dass der Körper keine Zeit bekommt, sich die Nährstoffe aus dem Futter zu ziehen. Das führte dazu, dass Hugo selbst mit ausreichendem Essen und extra Leckerlies, immer weiter abnahm.
Von stattlichen 7-8Kg blieben am Ende noch knappe 4 übrig und wenn er auch im Kopf noch fit war, so war sein Körper der eines wackligen kleinen alten Mannes. 17 Jahre war er jetzt und brauchte kleine Hilfstreppchen, um auf das Bett zu kommen. Unvermeidlich führte das zu der Entscheidung, dass wir ihn erlösen würden.
Es war das erste Mal, dass wir einen Termin hatten und 24 Stunden Vorlauf. Ich hatte mich immer gefragt, ob das besser wäre, als diese Notfalltermine, die dann damit enden, dass ich alleine nach Hause muss. Jetzt weiß ich: NEIN! Es ist ein Countdown und ich wollte gar nicht schlafen gehen, weil ich das Gefühl und den Wunsch hatte, noch alle Zeit mit ihm zu verbringen (irgendwann hat er sich dann verkrümelt, weil es ihm zu doof wurde). Und das, was ich brauche, um das zu verarbeiten und zu akzeptieren, ist, dass ich bei seinem Ende dabei bin und das war ich bei den Spontanterminen auch.
Gerade am letzten Abend konnte er sich kaum noch rühren und ich hatte fast erwartet, dass er gar nicht mehr aufwacht. Dafür war er am letzten Morgen dann auf einmal total fit und flitzte wach und aufmerksam durch die Wohnung und später auch die Arztpraxis. Aber er hatte wieder kaum gegessen und auch wenn die Versuchung groß war, zu hoffen, dass jetzt alles kippt und plötzlich besser wird, so wäre dem keinesfalls so gewesen. Ich hätte vielleicht das Wochenende noch gewonnen, aber viel mehr nicht. Hätte er ordentlich gefressen, hätte ich drüber nachgedacht, aber so blieb ich bei dem Termin und letztendlich war es auch richtig so.
Nachdem die Ärztin zu uns kam, spürte er auch, was als nächstes kommt und es war in Ordnung. Ganz entspannt und ruhig nahm er die Betäubung auf und schlief friedlich ein.
Er fehlt mir furchtbar und ich sehe ihn noch in den dunklen Räumen auf seinen Lieblingsplätzen…
Immerhin gibt es auch positive Änderungen dadurch und ich muss nicht mehr ständig aufpassen, in irgendwelche Durchfallpfützchen zu treten und kann all die Extravorkehrungen um die Katzenklos entfernen. Außerdem muss ich in der Küche nicht mehr jeden Schritt vorsichtig setzen, weil er mir ständig vor den Füßen herumwuselt, aber natürlich nähme ich das alles weiterhin gerne in Kauf, wenn er noch da wäre.
Aber jetzt geht es ihm gut. Kein Durchfall mehr, kein Husten mehr, keine blöden Anfälle… Alles ist wieder gut und nichts ist mehr unangenehm <3 Ich habe ihm Grüße für Tiger, Ena und Merlin mitgegeben und ich bin sicher, es geht ihm gut da oben. (Ja, bei meinen Katzen glaube ich an ein “da oben”!)
Und ich habe das gute Gewissen, dass es ihm in den letzten fünf Jahren hier bei mir gut ging und er ein glückliches Leben hatte. Er hatte mich ausgesucht und wollte gerne von Anfang an mit zu mir und wir hatten eine schöne Zeit zusammen, auch wenn die beiden Kater sich bestenfalls tolerierten.
Mach es gut, alter Mann. Ich hab dich lieb und vermisse dich schrecklich, aber ich bin froh, dass es dir jetzt wieder gut geht und du keine Schmerzen mehr hast.
Zum Abschluss noch das erste und das letzte Bild… (naja, es gab noch eines am Ende, aber das war das letzte, bevor die Ärztin rein kam)
Das erste Bild, im Tierheim
Das letzte Bild, beim Tierarzt
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