Hab ich es geschafft und bin ein Bookfluencer? Nope, kein Stück. Ich bin nicht geeignet, um regelmäßig interessanten Content zu produzieren. (Leser dieses Blogs rollen jetzt die Augen und murmeln “no shit, Sherlock”)
Aber ich habe viel Zeit bei BookTok und Bookstagram verbracht und jede Menge Zeit damit verschwendet, meine Bücher in ca. 7+ Tools zu tracken, um herauszufinden, welches mir am besten gefällt. Kann ich das jetzt sagen? Nein, haben alle ihre Stärken und Schwächen. Kann ja mal eine kurze Übersicht geben, was ich nutze und was ich daran mag, oder eben auch nicht.
Ein kurzer Disclaimer: ich verstehe, dass die App Devs Geld verdienen wollen und das ist auch völlig in Ordnung. Hätte ich hier ein Lieblingstool, würde ich das auch finanziell unterstützen, aber im Moment möchte ich nicht x mal 30€/Jahr ausgeben, für Sachen, die ich nicht unbedingt brauche. Deswegen erwähne ich die Abos hier eher negativ. Ist aber eigentlich auch ein guter Grund, sich für eines der Tools zu entscheiden.
Goodreads
Goodreads ist mein go-to Tool seit vielen Jahren. Das Widget dafür ist auch schon viele Jahre hier im Blog und es enthält die beste Übersicht über mein Leseleben. Wären wir in den USA, hätte das noch viel mehr schöne Features und eine Integration mit Kindle oder die Amazon-Bücher, aber sowas gibt es hier nicht – weiß der Himmel warum.
Aber natürlich ist diese enge Verbindung zu Amazon auch das größte Problem. Ein Vorteil ist hier, dass der Buchbestand am größten ist und viele Editionen verfügbar sind, sodass das auch so ziemlich das einzige Tool ist, was tatsächlich widerspiegelt, was ich konsumiert habe und in welcher Form. Alle anderen sind eher limited, sodass man erstmal sehr suchen muss, oder Bücher selbst erstellen. Geht alles, aber ist nicht schön und geht auch nicht überall gleich gut. Von daher variieren meine gelesenen Seitenzahlen extrem zwischen all den Trackern.
Storygraph
Storygraphs Stärke (in meinen Augen) sind die Statistiken. Ich liebe Statistiken, aber es funktioniert natürlich nur, wenn die Leser auch all diese Statistiken ausfüllen. Und ich muss zugeben, dass ich da auch schlecht darin bin. Ist die Story Charakter- oder Story-driven? Ist es slow/medium/fast paced? Ich kann das immer ganz schlecht beurteilen und überall “medium” oder “a mix” eingeben ist natürlich auch nicht so richtig hilfreich. Es gibt eine Premium-Subscription, hat mich aber nicht weiter gereizt, also kann ich nicht sagen, ob es das Wert ist. Man hat auch so keine Werbung und bekommt nur mehr Statistiken und Vorschläge. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es von schwarzen Frauen geführt wird und nicht von einem Megalomanen.
Read-o
Das schwappte vor einem Jahr durch Twitter und ich habe mich auch angemeldet. Sieht ganz gut aus und entwickelt sich im Moment noch ständig weiter, da es ja noch sehr neu ist. Damit kam jetzt vor ein paar Wochen auch ein Abo-Modell, aber auch hier bin ich noch nicht überzeugt, dass ich das brauche. Dafür nutze ich die Extrafeatures einfach nicht genug. Die UI ist nice, es gibt Buddy-Reads, Buchempfehlungen anhand der eigenen Listen, Import von GR, und all das ist schon schick. Mit dem Abomodell kamen jetzt wohl auch ein Haufen neuer Funktionen und Statistiken, was es natürlich wieder interessanter macht, und es kommt aus Deutschland.
Bookmory
Bookmory ist ein reines Tracking-Tool, ohne jeglichen sozialen Aspekt. In meinen Augen ist es das einfachste und schnellste, mit dem ich den besten Überblick habe. Generell ist die Funktionalität deutlich geringer, als bei den anderen und BackUp/Synch besteht daraus, dass man ein Zip in Drive oder so ablegt. Als Backup völlig ausreichend, zur Nutzung auf verschiedenen Geräten nur so semi gut. Es ist ebenfalls relativ neu und hat etwa zeitgleich mit Read-o auch ein Abo-Modell bekommen. Man kann einiges auch mit einem Werbeclip freischalten, was fair ist. Ein Problem, was nicht nur diese App hat, ist, dass die Bücherinfos nicht komplett sind und so die Statistiken auch wenig verlässlich, weil es oft die Seitenzahl überhaupt nicht kennt und da ich in der Regel nicht Seiten sondern Prozent tracke, muss ich die Gesamtzahl auch nicht eingeben. Müsste also mal alle meine Bücher durchgehen und nachbearbeiten.
Excel / Google Sheets
Ja, es ist nur noch ein Sheet. Anfang des Jahres hatte ich sogar noch 3-4 verschiedene Excel-Lösungen, aber da habe ich relativ schnell gesehen, was mich wirklich interessiert und was nicht. Anfangs dachte ich z.B. dass der CAWPILE Ansatz superinteressant wäre, weil er einen dazu drängt, ein Buch nach Characters, Atmosphere/Setting, Writing Style, Plot, Intrigue, Logic/Relationships, und Enjoyment zu bewerten. Ich hatte gehofft, dass ich dann vielleicht Bücher besser erinnere, aber ähnlich wie bei Storygraph finde ich das wahnsinnig schwer. Ich analysiere Bücher nicht, sondern gehe eher mit Vibes. Also hab ich das schnell sein gelassen und dann die interessanten Felder aus den verschiedenen anderen Versionen kombiniert und dann über das Jahr erweitert, was mich interessiert. Büchereikosten vs. was mich die Bücher gekostet hätten, z.B. Das ist ist halt wenig hübsch, aber ich kann alle Informationen tracken, die mich interessieren und am Ende auswerten. Da ich hier alles per Hand eingeben muss, sind die Zahlen recht zuverlässig, da ich dann auch nach den Editionen suchen kann, die ich wirklich lese. Das werde ich bestimmt weiter machen.
Digital / Analog Reading Journal
Das ist hauptsächlich ganz hübsch, aber sonst nicht viel mehr. Wie bei Bullet Journals bewundere ich die Bücher, die toll dekoriert sind, aber das ist auch etwas, was ich überhaupt nicht kann, auch wenn ich selbstverständlich Sticker und tolle Stifte habe… Das ist auf jeden Fall nichts, was ich im nächsten Jahr weiter verfolgen werde. Das würde mehr Sinn ergeben, wenn ich wirklich meine Gedanken zu den Büchern aufschreiben würde, aber wenn es nur eine Liste mit Sternen und Miniatur-Covern ist, hat das quasi keinen Wert.
BookTracker
Das ist die neueste App in meiner Liste. Leider iOS only, sodass ich sie nicht auf dem Handy habe, aber zumindest hat das kein Abo-Modell, sondern eine Einmalzahlung. Die Grundfunktionen sind ähnlich wie der Rest, auch ohne Sozialaspekt, auch wenn man wohl Bücher sehen könnte, die über die iOS Nachrichtenapp geteilt werden? Aber da ich die nicht nutze, keine Ahnung. Viel kann ich dazu noch nicht sagen, da die Bücher und Listen zwar von Goodreads importiert werden, aber nicht alles ordentlich erkannt wird und Nahbearbeitung bedarf (um ehrlich zu sein, brauchen das fast alle Apps, die von GR importieren, aber hier fällt es noch nerviger aus, da z.B. die meisten Coverbilder fehlen.) Die wird also auch bald wieder abgeschafft, denke ich.
Fazit
Na gut, nach der Zusammenfassung hier, sieht es aus, als sollte ich mich auf Storygraph oder Read-o mal fokussieren. SG hat halt den Vorteil, dass es internationaler ist, was mir eher entgegen kommt, weil ich hauptsächlich internationalen Leuten folge. Aber was mich noch mehr nervt (bitte verbessert mich, falls das inzwischen geht) ist das Problem, dass ich bei Read-o keine fehlenden Cover nachreichen kann. Ich hatte das vor Monaten mal beim Support angemerkt und die sagten, dass sie die Bücher halt nur über API bekommen und keinerlei Änderungen daran machen können – oder zumindest nicht an den Bildern. Da ich die Monatsübersicht gerne teile, ist das etwas nervig. ich bastle dann das fehlende Cover immer über Canvas oder so ein, bevor ich es poste, gibt also einen Workaround für alles.
Nutzt ihr Tracker? Diese hier oder noch andere? Ich weiß, dass es noch einige da draußen gibt, unter anderem auch einen im Fediverse, aber irgendwie sind das Mammut und ich nie richtig warm geworden. Wenn ihr euch irgendwo vernetzen wollt, immer gerne.
Goodreads
Storygraph
@Serpina bei Read-o (nur als App verfügbar)
Insta: https://www.instagram.com/serpina/ und für Bücher (Englisch) https://www.instagram.com/pina.reads/
Allgemein: @MissEvil.bsky.social oder halt @MissEvil.norden.social, wobei ich das schon so ziemlich aufgegeben habe. Auf TwiX schaue ich auch noch vorbei, aber alles eher unregelmäßig.
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